Politik | 22.12.2010 | 11:04

Neue Verwaltung des Nationalparks Stilfserjoch: Ministerrat gibt grünes Licht

Der Nationalpark Stilfserjoch wird künftig von den Ländern Südtirol, Trentino und Lombardei verwaltet. Dies hat der Ministerrat in Rom heute (22. Dezember) mit Landeshauptmann Luis Durnwalder vereinbart und die entsprechende Durchführungsbestimmung verabschiedet.

Landesrat Michl Laimer hatte gestern bezogen auf den Übergang der Nationalparkverwaltung an die Länder von einem "historischen Moment" gesprochen, heute ist dieser nun über die Bühne gegangen. Wie es das Autonomiestatut vorsieht, war Landeshauptmann Luis Durnwalder in die Sitzung des Ministerrats eingeladen worden, um mit der Regierung über die Nationalpark-Durchführungsbestimmung zu verhandeln. "Die Bestimmung sieht vor, dass der Nationalpark Stilfserjoch künftig von Südtirol, dem Trentino und der Lombardei verwaltet wird, wobei jedes Land für seinen Teil des Parks verantwortlich zeichnet", so Durnwalder nach der heutigen - im Übrigen einstimmig gefassten - Entscheidung des Ministerrats.

Über Fragen der Entwicklung des Parks entscheidet ein Gremium, das mit Vertretern des Staates und der drei beteiligten Länder bestückt wird. Um die Besetzung dieses Gremiums und vor allem um die Ernennung des Präsidenten gab's heute im Ministerrat ein letztes Hickhack, wollte der Staat doch zunächst sicherstellen, dass er mehrere Vertreter in das Gremium entsenden und die Entscheidung über die Präsidentschaft treffen könne. "Wir haben uns gegen eine solche Sonderrolle des Staates aber gewehrt und darauf bestanden, dass der Präsident vom Führungsgremium gewählt wird", so der Landeshauptmann, der sich heute mit dieser Forderung durchgesetzt hat.

Klargestellt wurde heute auch noch einmal, dass die Finanzierung des Nationalparks im Rahmen des Mailänder Abkommens erfolgt. Konkret heißt dies, dass die Mittel aus dem 100-Millionen-Euro-Topf entnommen werden, den das Land jährlich zur Übernahme von Aufgaben des Staates zur Verfügung stellt. "Mit der heutigen Entscheidung gehen jahrzehntelange Verhandlungen um den Nationalpark zu Ende und wir hoffen, dass wir nun ein Verwaltungsmodell geschaffen haben, mit dem wir imstande sind, die Bevölkerung für diesen Park und dessen Ziele zu gewinnen", so das Fazit des Landeshauptmanns.

chr