Bau | 09.11.2010 | 15:27

Technischer Landesberiat: Ja zu HOB-Erweiterung und Flughafenanpassung

LPA - Der Technische Landesbeirat hat gestern (Montag, 8. November) neben dem Projekt für das Bibliothekenzentrum (siehe LPA Nr. 6633) noch weitere fünf Projekte befürwortet, darunter ein Erweiterungsprojekt für die Handelsoberschule Bozen, die Anpassung des Bozner Flughafens an das Schengen-Abkommen und die Schaffung eines digitalen Landesfunknetzes für den Zivilschutz.

Die Bozner Handelsoberschule "Heinrich Kunter" erhält in der Cadornastraße Nummer 12 neue Klassenräume. Im Erdgeschoss eines neu zu errichtenden Gebäudes will das Land Südtirol zudem eine Schulmensa einrichten. Das entsprechende Vorprojekt und die geschätzten Kosten von 10,2 Millionen Euro wurden vom Technischen Landesbeirat gutgeheißen. Demnach soll das bestehende Werkstätten-Gebäude, das in der Vergangenheit von der Gewerbeoberschule genutzt worden war, abgebrochen werden. In einem Neubau sollen - nebst Küche und Mensa in Tiefparterre und Erdgeschoss - acht Normalklassen und vier PC-Räume Platz finden. Als nächste Schritte werden nun die Baugenehmigungsansuchen gestellt und die Ausführungsplanung aufgenommen.

Grünes Licht gab der Beirat auch für die Arbeiten zur Anpassung des Flughafens Bozen an das Schengen-Abkommen. Auf der Grundlage dieses Abkommens müssen Flugplätze unter anderem eine strikt getrennte Passagierabfertigung von Schengen- und Nicht-Schengen-Flügen gewährleisten. Zu diesem Zweck wird das bestehende Flughafengebäude um einen zweistöckigen Anbau in Richtung Osten erweitert. In diesem Gebäude sollen auch die Büros der Flugsicherheitsbehörde ENAC und der Flughafen-Betreibergesellschaft ABD neu untergebracht werden. Geplant sind zudem Aufenthaltsräume für die Fluggäste. Die Anpassungsarbeiten, die angesichts ihrer Dringlichkeit bereits aufgenommen wurden, sollen laut nun befürwortetem Ausführungsprojekt knapp sechs Millionen Euro kosten.

Die Sanierung der Fassaden des Landhauses II stand ebenfalls auf der Tagesordnung des gestrigen Sitzung des Technischen Beirates. Die Sanierungsarbeiten waren versuchsweise bereits angelaufen. Aufgrund des positiven Ergebnisses der Testphase sollen sie nun auf das gesamte Gebäude ausgedehnt werden. Im Wesentlichen geht es dabei um die Fixierung der Verkleidungsplatten. Die Kosten für die gesamte Sanierung, welcher der Technische Beirat nun zugestimmt hat, wird sich auf vier Millionen Euro belaufen. Das Land Südtirol hofft auf die Rückerstattung diese Zusatzkosten von durch die Baufirma, die für die mangelhafte Ausführung verantwortlich ist.

Das Funknetz des Zivilschutzes wird digitalisiert. Dieses digitale Funknetz ermöglicht im Gegensatz zum analogen, gleichzeitig zu kommunizieren und Daten zu übertragen. Das neue System macht zudem die direkte Kommunikation zwischen den Einsatzkräften verschiedener Organisationen möglich. Dem Ausführungsprojekt für die 5,7 Millionen Euro teure erste Ausbauphase des digitale Zivilschutz-Funknetz stimmte gestern der Technische Beirat zu, so dass das Projekt nun ausgeschrieben werden kann. Insgesamt wird die Verwirklichung des neuen Funknetzes über zehn Millionen Euro kosten und sich über mehrere Jahre hinziehen.

Gutgeheißen wurden gestern schließlich auch das Ausführungsprojekt für die bauliche Umgestaltung, Restaurierung, Sanierung und Erweiterung des Maiser Vereinshaus in Meran-Untermais und die Kosten von fünf Millionen Euro. Auf der Grundlage dieses zustimmenden Gutachtens kann das Land Südtirol den Umbau des - vor allem für Kultur- und Bildungszwecke genutzten - Hauses finanziell fördern.  

Abgelehnt wurde hingegen ein von der Gemeinde Meran vorgelegtes Angebot zum Kauf eines im Bau befindlichen und noch nicht fertig gestellten Gebäudes, in dem die Gemeinde Seniorenwohnungen einrichten wollte. "Die staatlichen Bestimmungen schließen den Ankauf eines noch nicht fertig gestellten Gebäudes grundsätzlich aus", so der Sekretär des Beirates, Georg Tengler. 

jw