Verschiedenes | 19.10.2010 | 10:44

Euregio wird institutionalisiert – Antrag an Rom

Die Europaregion Tirol, Südtirol, Trentino bekommt ein institutionelles Dach in Form eines Europäischen Verbunds territorialer Zusammenarbeit (EVTZ). Der entsprechende Antrag – unterzeichnet von den Landeshauptleuten Luis Durnwalder, Günther Platter und Lorenzo Dellai – ist nun ans Ministerratspräsidium in Rom gesandt worden, das die Gründung des EVTZ gutheißen muss.

Seit 2006 räumt die EU ihren Mitgliedstaaten, aber auch Regionen und Ländern die Möglichkeit ein, einen EVTZ aus der Taufe zu heben, der die grenzüberschreitende Zusammenarbeit erleichtern soll. "Der EVTZ ist sozusagen das institutionelle Dach, unter dem wir uns künftig als Europaregion präsentieren werden, aber auch deren operativer Arm", so Landeshauptmann Durnwalder. Entsprechend werden die Länder dem EVTZ eine Reihe von Aufgaben übertragen, für deren Abwicklung die EU auch Gelder zur Verfügung stellt.

Aufgeführt sind die Aufgabenfelder des EVTZ im Statut, das Ende der vergangenen Woche dem Ministerratspräsidium in Rom zur Genehmigung übermittelt worden ist. "Nachdem es sich um eine interregionale Zusammenarbeit über die Grenzen hinaus handelt, muss der Staat der Bildung des EVTZ zustimmen", so Durnwalder. Vorgesehen ist demnach eine Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Kultur, Energie, nachhaltige Mobilität, Gesundheit, Wirtschaft, Forschung und Entwicklung sowie in Fragen rund um den alpinen Lebensraum. "In diesen Bereichen wird der EVTZ konkrete Projekte voranbringen", erklärt der Landeshauptmann.

Ebenfalls im Statut festgelegt werden die von den drei Ländern zu beschickenden Organe des EVTZ sowie dessen Sitz, der in Bozen angesiedelt wird, nachdem dort bereits das gemeinsame Euregio-Büro tätig ist. Nach der Übermittlung des Statuts an das Ministerratspräsidium hat dieses nun 90 Tage Zeit, die nötigen Stellungnahmen in den unterschiedlichen Ministerien einzuholen und sich zum Statut bzw. dem Antrag auf Gründung eines EVTZ zu äußern.

chr