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Tagung zu Migration und Integration in Brixen: Partizipation und Verantwortung

Wie man Einwanderer in die gesellschaftlichen Prozesse einbinden und so die Übernahme von Verantwortung fördern kann, wird beim 4. Arge-Alp-Symposium zu Migration und Integration in Brixen diskutiert. "Es braucht Maßnahmen, um ausländische Mitbürger wirtschaftlich wie gesellschaftlich zu integrieren", so Landesrat Roberto Bizzo, in dessen Beisein das Symposium heute (14. Oktober) eröffnet worden ist.

Mit der Einbindung von Einwanderern in die gesellschaftlichen Prozesse, ihrer Partizipation, aber auch der Übernahme von Verantwortung hat sich die Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) diesmal einen besonderen Aspekt von Migration und Integration herausgepickt. Die Landesabteilung Arbeit hat das 4. Arge-Alp-Symposium rund um diese Themen in den heutigen öffentlichen Teil und die Arbeit der Arge-Alp-Migrationsexperten in kleinen Gruppen eingeteilt, bei der es bis Freitag um den Austausch von Erfahrungen mit Best-Practice-Beispielen geht.

"Die Einwanderung ist ein Phänomen, das uns zwar schon seit Jahren begleitet, das aber an Bedeutung zunimmt: quantitativ genauso wie in der Wahrnehmung der Bürger", so Landesrat Bizzo. Aufgrund dieser wachsenden Bedeutung seien gezielte Maßnahmen notwendig, mit denen die wirtschaftliche wie gesellschaftliche Integration ausländischer Mitbürger gefördert werden könnten. "Wir verfolgen dieses Ziel als eine unserer Prioritäten, nicht zuletzt auch auf der Grundlage des neuen Einwanderungsgesetzes", so der Landesrat in Anspielung auf den Entwurf des neuen Landesgesetzes, der derzeit in der Landesregierung vorbereitet wird.

Zur Sprache kamen heute auch die Daten zur Einwanderung. So hielten sich Ende 2009 39.156 Ausländer in Südtirol auf, was einem Bevölkerungsanteil von 7,8 Prozent entspricht. Der Anteil ist damit niedriger als in anderen Arge-Alp-Ländern, etwa in Tirol (10,7 Prozent), im Trentino (8,2 Prozent) oder in Vorarlberg (13 Prozent).

Mit Einwanderung, Politik und deren Rhetorik hat sich heute in Brixen Maurizio Ambrosini befasst, Professor für Soziologie der Migrationsprozesse an der Uni Mailand. Er betonte, dass die Politik zwar einen Beitrag zu einer möglichst reibungslosen Integration leisten, aber nicht jeden Aspekt beeinflussen könne. Vielmehr seien auch anderen soziale Größen gefordert, etwa die Kirchen, und nicht zuletzt jeder Einzelne in seinem täglichen Verhalten. Zudem gelte es, gerade in der politischen Rhetorik Vorsicht walten zu lassen, könnte diese doch zu Fremdenfeindlichkeit anstacheln und die Fronten verhärten.

Um praktische Modelle der Integration ging’s im zweiten Hauptreferat, gehalten von Radostin Kaloianov, Professor am Institut für Konfliktforschung in Wien. Kaloianov legt Wert darauf, dass die Integration in der Praxis auf drei Säulen ruhen müsse: auf rechtlich optimalen Rahmenbedingungen, einer sprachlichen und beruflichen Aus- und Weiterbildung der Einwanderer sowie auf funktionierenden Beratungsdiensten.

chr

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