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Gut gehalten: Schutzbauten und Steinschlagnetze bewähren sich

LPA - Erst vor kurzem hat der Steinschlagschutzwall bei Bozen-Moritzing das Abstürzen großer Felsbrocken auf die Straße verhindert. Auch sonst haben sich die Schutzmaßnahmen des Bautenressorts in den vergangenen Jahren bewährt. „Wir wollen die Risikogebiete ausforschen und die Gefahrenstellen entschärfen“, sagt Landesrat Florian Mussner. Dafür würden jährlich rund 40 Millionen Euro investiert, so der Landesrat. Die Schadenersatzklagen sind um 30 Prozent zurückgegangen.

Gesteinsbrocken oberhalb des Schutzwalls in Bozen-Moritzing

Hangrutschungen oder Steinschlag gibt es in Südtirol naturbedingt häufig. „Schon lange setzen wir in erster Linie auf Prävention, um größere Hangrutschungen und Steinschläge mit all ihren negativen Folgen zu verhindern“, erklärt Landesrat Mussner. Zudem gibt es laut Mussner einen eigenen Bereitschaftsdienst, damit Techniker und Geologen bei Notfällen in kürzester Zeit am Ort des Geschehens sind.

Um Gefahren vorzubeugen und die entsprechenden Sicherungsarbeiten besser programmieren und koordinieren zu können, hat das Ressort für öffentliche Bauten einen Kataster der bestehenden Steinschlagschutzbauten angelegt. Mit dem Kataster und einem eigenen System mit dem Namen „Protokoll“ werden die Prioritäten bei der Instandhaltung der Schutzbauten und die Wahrscheinlichkeit eines Felssturzes oder Steinschlages innerhalb eines bestimmten Zeitraumes der einzelnen Hänge festgelegt. Außerdem hat das Bautenressort die 25 am stärksten gefährdeten Straßen wurden erhoben und entsprechende Eingriffe ausgearbeitet. Diese werden nun Punkt für Punkt abgehackt.

„Jeder Eingriff und ist er auch noch so klein, trägt dazu bei die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer auf Südtirols Straßen zu steigern “, ist Mussner überzeugt.  Immer wieder zeigt sich, dass durch die Schutzvorkehrungen des Bautenressorts Schlimmeres verhindert werden kann. Jüngstes Beispiel dafür sind die zwei Kubikmeter großen Steinblöcke, die vor kurzem am Hang oberhalb der Straße in Bozen-Moritzing abgebrochen sind. Sie wurden vom Schutzwall, der bereits 2008 ein 300 Kubikmeter Blockwerk zurückhielt, aufgefangen. Im heurigen Frühjahr zeigte sich, dass die Schutzzäune  auf der Landesstraße von Sand in Taufers nach Rein notwendig waren, denn sie fingen große Steinmassen auf. Auch im Oktober 2009 konnte der dort errichtete Schutzwall einen Murenabgang auf die Straße verhindern. Seine Aufgabe voll erfüllt hat z.B. auch der Schutzzaun am Tunnelportal auf der Staatsstraße an der Töll. Im Februar 2009 hielt er sechs Kubikmeter Gesteinsmaterial zurück, die sonst auf der Straße gelandet wären. Im Frühjahr  2009 stürzte ein großer Felsblock vom Hang längs der Landesstraße von Mühlbach nach Meransen ab und konnte vom Schutzzaun aufgehalten werden. Als  über die Feiertage im August zwischen 160 und 200 Liter pro Quadratmeter Regen fiel, gab es zwar Vermurungen und Steinschlag, aber die Hauptverkehrswege blieben dank der Sicherheitsvorrichtungen großteils verschont.

„Dank der zahlreichen Sicherungsmaßnahmen sind die Schadensersatzklagen in den vergangenen Jahren um 30 Prozent zurückgegangen“, freut sich Landesrat Mussner. 2006 waren es laut Mussner landesweit noch 86, im Jahr 2008 ging dieser Wert um fast die Hälfte auf 49 zurück.

Überall, wo es möglich sei, versuche man mit Fangnetzen zu arbeiten, sagt Landesrat Mussner. „An vielen Stellen sind Netze aber zu schwach und es braucht einen Schutzwall oder gar einen Tunnel, was natürlich am kostenintensivsten ist“, erläutert Mussner.  Tunnels zum Steinschlagschutz waren z.B. auf Eggentaler Straße, der Gadertaler Straße, im Schnalstal und bei Atzwang nötig.

Seit nunmehr zwei Jahren werden alle Schutzbauten regelmäßig kontrolliert. „Auf jeder Straße in den sechs Zonen des Straßendienst gibt es jeden Morgen eine Kontrollfahrt“, sagt der Landesrat. Bei einem Steinschlag entscheiden die Mitarbeiter des Straßendiensts, ob die Straße für den Verkehr gesperrt werden muss. Der Freigabe der Straße muss ein Geologe nach einem Lokalaugenschein zustimmen.

SAN

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