Politik | 17.08.2010 | 15:22

Ex-Staatspräsident Cossiga ist tot – LH Durnwalder: "Ein Freund Südtirols"

(LPA) Als einen Freund Südtirols, aber auch als einen persönlichen Freund hat Landeshauptmann Luis Durnwalder Francesco Cossiga bezeichnet. Der ehemalige italienische Minister- und Staatspräsident ist heute im Alter von 82 Jahren gestorben. Für Durnwalder ist klar: "Cossiga ist in allen Positionen, die er bekleidet hat, immer zu Südtirol gestanden."

Cossiga habe seine verantwortungsvollsten politischen Ämter in einer Zeit bekleidet, in der die Südtirol-Autonomie nach der Paketannahme in die Praxis umgesetzt worden ist. "In den 70er und 80er Jahren ist das Fundament für das Autonomiemodell geschaffen worden, von dem heute alle Volksgruppen im Land profitieren", so der Landeshauptmann. So seien allein in den wenigen Jahren, in denen Cossiga Innenminister und danach Ministerpräsident gewesen sei, über ein Dutzend Durchführungsbestimmungen zum Autonomiestatut verabschiedet worden – "darunter so wichtige, wie jene zum Proporz und zur Zweisprachigkeit in öffentlichen Ämtern", erklärte der Landeshauptmann.

Der ehemalige Minister- und Staatspräsident habe stets bewiesen, ein Freund Südtirols zu sein, "und zwar nicht nur dadurch, dass er unser Land regelmäßig besucht hat", so Durnwalder. Vielmehr sei er in allen Positionen, die er bekleidet habe, immer zu Südtirol gestanden, "und zwar auch in schwierigen Zeiten", so der Landeshauptmann. Auch deshalb habe er Cossiga persönlich immer geschätzt und als Freund Südtirols betrachtet.

Geschätzt hat Durnwalder schließlich auch das Wissen des sardischen Politikers über die geschichtlichen Hintergründe Südtirols, das stets in dessen Überlegungen zur Zukunft des Landes eingeflossen sei. "Wir waren dabei nicht immer einer Meinung, wir haben unsere verschiedenen Auffassungen aber stets offen diskutiert und auch deswegen habe ich Cossiga als großen Politiker und Humanisten gesehen", so der Landeshauptmann.

 

chr