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LR Theiner zur klinischen Reform: „Einstellen auf neue Bedürfnisse“

LPA - „Es geht darum, den Sanitätsbetrieb für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten“, sagt Gesundheitslandesrat Richard Theiner zu den Grundsätzen der klinischen Reform, die die Landesregierung heute, 26. Juli, genehmigt hat. Grundlage dafür ist das von der Landeskommission für die klinische Neuordnung bereits im Juni einstimmig befürwortete Dokument. Nun gibt die Landesregierung grünes Licht für die Umsetzung der Reform als zweiten Teil der Neuordnung des Südtiroler Gesundheitswesens.

In den vergangenen 20 Jahren gab es eine medizinische und soziale Entwicklung, die laut Landesrat Theiner einer ‚stillen Revolution’ gleichkommt. Die Leistungen der Medizin würden immer komplexer und teurer und die Nachfrage danach wachse sprunghaft an, so Theiner. Als Folge des medizinischen Fortschritts würden Menschen immer langlebiger und desto mehr steige der Bedarf an ärztlicher Betreuung und Pflege. „Heute gibt es rund 130.000 chronisch Kranke und rund 14.000 Pflegebedürftige in Südtirol und ihre Zahl wird steigen. Unser Gesundheitsdienst kann diesem Druck nicht standhalten, wenn wir nicht zügig umbauen und uns auf die neuen Bedürfnisse einstellen“, erklärt der Gesundheitslandesrat die Notwendigkeit und den Angelpunkt der klinischen Reform. 

Das Gesundheitswesen muss laut Theiner diese Veränderungen bewältigen. „Es geht bei der klinischen Reform darum, den Sanitätsbetrieb für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten. Wenn wir die notwendigen Veränderungen nicht einleiten, dann würde es in wenigen Jahren im Südtiroler Gesundheitswesen zum Abbau von Leistungen kommen müssen und genau das wollen wir durch die Reform vermeiden“, sagt der Landesrat.

Dabei sei der Umbau des Gesundheitswesens schon voll im Gange, so Theiner. Mit Beginn 2007 nahm der landesweite Sanitätsbetrieb seine Arbeit auf. Das erlaubte laut Landesrat eine Verschlankung der Verwaltung. Auch auf klinischer Ebene wurden Doppelgleisigkeiten abgebaut, etwa mit der Zusammenlegung der zwei Medizin- und Chirurgie-Abteilungen in Bozen oder der Umwandlung der Radiologie von Primariaten zu einfachen Diensten in den Krankenhäusern Sterzing und Schlanders.

Nun legt das Grundsatzpapier für die klinische Reform den Plan und die Eckpunkte für die Gesamterneuerung vor. Innerhalb von 90 Tagen, so steht es im Beschluss der Landesregierung, soll nun die Führung des Sanitätsbetriebes konkrete Maßnahmen vorstellen, mit denen die Grundsätze der klinischen Reform verwirklicht werden. „Darunter müssen auch praktische Maßnahmen sein, welche die klinische Reform und ihre Auswirkungen für die Leute greifbar und verständlich machen“, sagt Theiner. Der Landesrat könnte sich z. B. spürbare Vereinfachungen bei Kontrollterminen vorstellen. Damit würden unnötige Wartezeiten wegfallen.

„Das übergeordnete Ziel der klinischen Reform ist es, den öffentlichen, steuerfinanzierten Gesundheitsdienst auch in Zukunft leistungsfähig, bezahlbar und auf hohem Qualitätsniveau halten zu können“, unterstreicht Gesundheitslandesrat Theiner.

Das Grundsatzpapier der klinischen Kommission ist umfangreich, sehr technisch und detailliert, lässt sich im Wesentlichen aber auf wenige Kernpunkte zurückführen. Die medizinische Grundversorgung soll in allen Krankenhäusern des Landes nach wie vor flächendeckend und nahe am Patienten gewährleistet werden. Die Krankenhäuser konzentrieren sich auf die Akutversorgung und hoch spezialisierte Leistungen, während Basismedizin, Hauspflege und Sprengel möglichst viel von der pflegerischen und medizinischen Betreuung außerhalb des Krankenhauses und nahe am Patienten übernehmen. Anspruchsvolle Leistungen hingegen werden in Zukunft nur mehr in bestimmten Krankenhäusern an unterschiedlichen Standorten angeboten. Damit kann das Gesundheitswesen Südtirols auch bei einer verstärkten internationalen Wahlfreiheit der Patienten wettbewerbsfähig bleiben. Ferner sollen gleiche medizinische Fachbereiche krankenhausübergreifend und vernetzt zusammen arbeiten. Das Qualitätsmanagement, die Gesundheitsvorsorge und die medizinische Forschung werden verstärkt.

SAN

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