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LR Theiner stellt Erhebung zum Extremismus vor

LPA - „Jeder Form von Extremismus entgegenzutreten, um das friedliche Zusammenleben in Südtirol zu fördern und zu erhalten, ist unser erklärtes Ziel“, sagte Richard Theiner heute, 18. Juni, in Bozen bei der Vorstellung der Studie zum Extremismus. Die Studie gilt als Grundlage für das kürzlich beschlossene Maßnahmenpaket der Landesregierung gegen Extremismus.

Bei der Vorstellung der Erhebungen zum Extremismus: v.l.n.r.: Bizzotto, LR Theiner und Koler

Das Ressort von Landesrat Theiner hat im Auftrag der Landesregierung vor einem Jahr eine Arbeitsgruppe zum Thema „Extremismus in Südtirol“ einberufen und diese beauftragt, das Phänomen in Südtirol genauer unter die Lupe zu nehmen. „Die von uns in Auftrag gegebene Erhebung bildet die Grundlage für das Maßnahmenbündel gegen politischen Extremismus“, sagte Theiner.      

Das Sozialressort gab auf Anraten der Arbeitsgruppe eine Erhebung in Auftrag, die das Forum Prävention (Peter Koler) mit  der wissenschaftlichen Begleitung der Universität Bozen (Professor Lothar Böhmisch) durchführte. Vertreter aus Schule, Berufsbildung, Justiz, Jugend- und Sozialarbeit an 154 Stellen wurden befragt. Die Erhebung kommt zum Schluss, dass es für das Phänomen Extremismus nicht eine, sondern eine Reihe von Ursachen gibt. Die Ergebnisse der Erhebung sind nun im Bürgernetz unter www.provinz.bz.it/sozialwesen/ abrufbar.

In Südtirol sei zum jetzigen Zeitpunkt politischer Extremismus unter jungen Menschen weder besonders ausgeprägt noch besonders verbreitet, heißt es in der Studie. Allerdings

wird aber immer wieder, und das betrifft jeden untersuchten Bereich, von einzelnen Akteuren oder kleinen Gruppen berichtet. Aus der Erhebung geht zudem hervor, dass sehr wohl ein größerer und gesellschaftlich eingebetteter Graubereich existiert, der den Boden für extreme politische Ansichten nährt.

Von der Erhebung ausgehend wurden die kürzlich von der Landesregierung genehmigten Maßnahmen gegen Extremismus ausgearbeitet. Dabei sei es wichtig gewesen, nicht nur eine politische Haltung gegen Diskriminierung und Rassismus zu fördern, sondern ebenso eine übergeordnete Strategie zu entwickeln, um das allgemeine Wohlbefinden der nächsten Generation zu sichern, heißt es in der Studie

Der Maßnahmenkatalog setzt in erster Linie auf ein Frühwarnsystem. Durch Vernetzung der Jugenddienste, Vereine und Schulen im ganzen Land soll früher erkannt werden, wo es jungen Menschen nicht gut geht. „Es geht nicht um Kriminalisierung, sondern es geht um die Frage: wo brauchen junge Menschen Unterstützung, weil sie in ihrer Ausgrenzung, selbst ausgrenzend werden“, sagte Koler vom Forum Prävention.

„Wir brauchen keine Feuerwehr, die kommt und löscht, sondern müssen die Gegenkräfte vor Ort stärken“, betonte Landesrat Theiner. In diesem Sinne müssen die Ressourcen vor Ort gestärkt werden: Menschen, mit Kompetenzen in Jugendarbeit und Kommunikation sollen Jugendzentren, Jugendassessoren, Vereine und Schulen vor Ort coachen, wenn politischer Extremismus unter den Jugendlichen aufflammt.

Geplant sind zudem mehr politische Bildung an den Schulen und eine Bewusstseinsbildungskampagne zur Förderung einer demokratischen Kultur. „Es ist wichtig, eine Kultur des Respekts zu schaffen“, unterstrich Eugenio Bizzotto, der Direktor des Landesamts für Familie, Frau und Jugend.

SAN

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