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Arge Alp: Resolution zur kulturellen Entwicklung verabschiedet

(LPA) Die Globalisierung "hält auch im kulturellen Bereich Gefahren bereit: jene der kulturellen Entwurzelung, des Verschwimmens von Wertvorstellungen, des Verlusts kultureller Identitäten." Auf diese Prämisse aufbauend, haben die Regierungschefs der Arge-Alp-Länder heute (18. Juni) in Eppan eine Resolution verabschiedet, die die kulturelle Entwicklung des Alpenraums im Auge hat.

Haben über die Zukunft des Alpenraums beraten: Die Regierungschefs der Arge-Alp-Länder auf Schloss Korb (Foto: LPA/Pertl)

Der Begriff "Kultur" wird in der von Landeshauptmann Luis Durnwalder eingebrachten und heute verabschiedeten Resolution sehr weit gefasst, angestrebt wird aber, gemeinsam den Gefahren der Globalisierung entgegenzuwirken. Die Arge Alp empfiehlt deshalb ihren Mitgliedsländern, auf die ländliche Entwicklung zu setzen, die die Basis der alpenländischen Kultur bilde. Genannt werden die Förderung der Landwirtschaft, die Stärkung kleiner Kreisläufe, aber auch eine Infrastrukturpolitik, die ländliche Gebiete in die Entwicklung einbezieht. Auch soll dort, wo der Marktmechanismus versagt, nachgeholfen werden, wenn es um das Bereitstellen wichtiger Dienste geht.

Eine zweite Empfehlung ist jene, die gesellschaftliche Teilhabe zu fördern, vor allem jene Jugendlicher. "Wir wollen dabei auf mehr Freiraum, mehr Partizipationsprojekte von Vereinen und Jugendorganisationen, aber auch auf einemn transparenteren politischen Prozess und eine geeignete politische Bildung setzen", so Durnwalder.

In Zeiten verschwimmender Wertvorstellungen sei es zudem notwendig, "die kulturellen Wurzeln der Alpenländer in Form gefestigter Identitäten zu stärken", heißt es weiters in der Resolution. "Dazu gehören die Förderung der Muttersprache und der Mundarten, aber auch das Ziel, dass jeder Schulabgänger fähig ist, in mindestens zwei Fremdsprachen zu kommunizieren", so der Landeshauptmann. Dazu kommen das Leben der Traditionen sowie die Vermittlung der Geschichte des Alpenraums. Es gehe um "die aktive Gestaltung der alpenländischen Identität, die sich aus Geschichte und Überlieferung genauso ergibt, wie aus den Herausforderungen der modernen Welt", heißt es im Dokument.

Der Wunsch der Länder ist darüber hinaus, internationale Wanderungsbewegungen mitgestalten zu können, etwa wenn es um die Festlegung von Anzahl und Herkunft auswärtiger Arbeitskräfte geht. Um die Integration zu fördern, verpflichten sich die Länder zudem, das Angebot an Sprachunterricht für Immigranten auszubauen und Möglichkeiten der Begegnung zwischen Einheimischen und Zuwanderern zu schaffen.

Aktiv gestalten wollen die Länder auch den Wandel von der Spaß- zur Sinngesellschaft. Dieser Wandel fängt für die Arge Alp vor der Haustür an: "In allen politischen Entscheidungen ist weniger auf den schnellen Profit, sondern in erster Linie auf die nachhaltige Wirksamkeit zu achten", heißt es in der Resolution. Zudem seien kulturelle Ereignisse weniger mit Blick auf die Gäste zu planen, sondern sollten die Bedürfnisse der heimischen Bevölkerung widerspiegeln. "Wir verpflichten uns zudem, den Tourismus mit  der nötigen Rücksicht auf Bevölkerung, Landschaft und Umwelt zu entwickeln", so Durnwalder.

Schließlich haben die Arge-Alp-Länder festgeschrieben, auch das ehrenamtliche Engagement der Bürger weiter fördern zu wollen. "Nachdem das Ehrenamt nicht zuletzt die öffentliche Hand wesentlich entlastet, hat diese für die notwendige Unterstützung der ehrenamtlich organisierten Vereine und Verbände zu sorgen", heißt es im Dokument. Zudem sei den Vereinen und Verbänden beizuspringen, wenn es um das Abnehmen von allzu großer Verantwortung gehe.

chr

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