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LR Theiner stellt Krebs-Atlas vor: "Aufklärung und Vorsorge wichtig"

(LPA) Zunächst in Innsbruck und anschließend in Bozen hat Gesundheits-Landesrat Richard Theiner heute, 12. Mai, den Krebs-Atlas Alpenländer in seiner zweiten Auflage vorgestellt. "Die Mortalitätsrate", stellte der Landesrat fest, "liegt in Südtirol unter dem Durchschnitt, das heißt, dass wir ein gut funktionierendes Gesundheitssystem haben. Handlungsbedarf besteht weiterhin in der Prävention."

Im Begleitdokument des Tumorregisters Südtirol zur zweiten Auflage des Krebsatlasses Alpiner Regionen bescheinigen die Experten Südtirol eine "äußerst positive" Situation, betonte Landesrat Theiner eingangs. Aus den Statistiken gehe zudem hervor, dass die Behandlungen in den Südtiroler Krankenhäusern mit "sehr gut" bewertet werden: "Wir stehen auf internationalem Niveau sehr gut da," unterstrich der Landesrat, "das wollen wir auch für die Zukunft absichern und verbessern."

Handlungsbedarf, führte er weiter aus, bestehe weiterhin in der Pärvention, vor allem in der Primärprävention und Aufklärung im Hinblick auf einen gesunden Lebensstil: "Wenn die Vorsorgeuntersuchungen von der Bevölkerung angenommen werden, besteht eine höhere Chance auf Heilung bzw. Verbesserung der Lebensqualität bei Krebserkrankungen." Gemeinsam mit dem Sanitätsbetrieb werde man sich deshalb weiterhin bemühen, die Inanspruchnahme von Screenings und Vorsorgeuntersuchungen zu steigern und alle von deren Wichtigkeit zu überzeugen. Beim vorangehenden Pressegespräch mit seinem Tiroler Amtskollegen Bernhard Tilg in Innsbruck hatte Theiner auf die gute Zusammenarbeit der beiden Länder verwiesen: "Im Bereich der Strahlentherapie besteht bereits seit 2003 eine erfolgreiche Kooperation zwischen dem Bundesland Tirol und Südtirol, welche nunmehr bis 2014 verlängert wurde."

Im heute vorgestellten Krebsatlas (Details im PDF im Anhang) werden Daten aus 14 Tumorregistern im Zeitraum 2001 bis 2005 miteinander verglichen und Inzidenz- (die Häufigkeit der Neuerkrankungen) wie Mortalitätsraten (die Anzahl der Todesfälle) in ihrer räumlichen Verteilung dargestellt. Besonders auffällig ist die niedrigere Inzidenz- und Mortalitätsrate für das Lungen- und Gebärmuterhalskarzinom. Erhöhte Raten finden sich, bei Männern wie Frauen gleichermaßen, hingegen beim Magenkarzinom. Erhöht ist ebenfalls die Inzidenzrate der Hals-Nasen-Ohren-Tumore beim Mann (um 22 Prozent verglichen mit dem Durchschnitt aller Register), ähnlich wie beim Leberkarzinom (Inzidenzrate um 34 Prozent erhöht). Die Mortalitätsrate ist unauffällig, was auf eine gute klinische Versorgung schließen lässt. Die Inzidenzrate des Prostatakarzinoms liegt mit fünf Prozent leicht über dem Durchschnitt. Die Inzidenzrate in Südtirol bei den Frauen gerechnet auf alle Tumorarten beträgt 235,9 pro 100.000 Einwohner. Damit liegt Südtirol unter dem Durchschnitt (237,1) Bezogen auf die umliegenden Regionen befindet sich Südtirol leicht höher als das Trentino mit 234,0 und leicht tiefer als Tirol mit 241,8.

Die Mortalitätsrate bei Frauen liegt mit 84,4 pro 100.000 Einwohner tiefer als der Durchschnitt( 84,9). Der Vergleich mit den umliegenden Regionen fällt ebenfalls positiv aus, denn er liegt in Tirol bei 85,1 und im Trentino bei 89,0. Bei den Männern ist die Inzidenzrate mit 346,3 auf 100.000 Einwohner geringfügig höher als der Durchschnitt (335,1). "Entscheidend", unterstrich Landesrat Theiner heute, "ist die Mortalität, die in Südtirol mit 148,0 tiefer als der Durchschnitt der 14 Regionen liegt (153,6)." Verglichen mit den umliegenden Regionen ist Südtirol bei der Inzidenzrate leicht höher als das Trentino mit 302,3 und Tirol mit 343,9. Bei der Mortalität ist Südtirol unter dem Trentino zu finden, das bei 167,2 liegt und etwas höher als Tirol (129,5).

Im Vergleich mit der ersten Auflage wurde das untersuchte Gebiet stark ausgeweitet: Zu Tirol, Vorarlberg, Kärnten, Südtirol und dem Trentino sind jetzt weitere Regionen in Italien (Sondrio, Belluno, Nordfriaul) sowie Kantone in der Schweiz (St. Gallen, Appenzell, Graubünden) und Gebiete in Slowenien dazugekommen; damit wird fast der gesamte Ostalpenraum mit einer Bevölkerung von sechs Millionen Personen erfasst. Der neue Atlas wird in den kommenden Tagen an die Primare und Hausärzte in Südtirol verteilt.

Beim Pressegespräch in Bozen dabei waren auch Sanitätsdirektor Oswald Mayr, Primar Guido Mazzoleni vom Dienst für pathologische Anatomie und Histologie, Francesco Bellù, der Verantwortliche des Tumorregisters Bozen, sowie Markus Falk als externer Berater. 

Der Krebs-Atlas im Web: www.iet.at/index.php?&id=3205&backPID=1251&tt_news=73&cHash=1e06c6e6bb

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