News / Archiv

News

Zwei Veranstaltungen, um Aids im Fokus zu behalten

LPA - In Südtirol sind 274 Personen an Aids erkrankt, 725 Personen sind mit dem HI-Virus infiziert. Angesichts der weiter steigenden Zahlen forderte Gesundheitslandesrat Richard Theiner heute (Donnerstag, 22. April) in Bozen, die Aufmerksamkeit gegenüber der Krankheit dürfe nicht nachlassen, sondern müsse zunehmen. Die Tagung "Frauen und HIV" sowie die Veranstaltung "Celebrating Life" am 7. Mai sollen dazu beitragen.

Landesrat Theiner mit Mitgliedern der Vereinigung Vereinigung "Pro Positiv Südtiroler AIDS Hilfe" bei der heutigen Pressekonferenz

Pünktlich zum Weltaidstag am 1. Dezember sind die Immunschwächekrankheit Aids und ihre Entwicklung in allen Medien gegenwärtig. "Dies ist zu wenig", erklärte der für Gesundheit zuständige Landesrat Richard Theiner bei der Vorstellung zweier Veranstaltungen zum Thema und belegte diese Feststellung mit einigen Daten. Demnach liegt der Anteil der HIV-Infizierten weltweit bei etwa einem Prozent der 15- bis 49-Jährigen. Mehr als zwei Millionen Menschen sterben jährlich an Aids. In Südtirol sind 264 Personen aidskrank, 725 HIV-infiziert.

Verändert habe sich in den vergangenen Jahren zunehmend das Spektrum der Gefährdeten, betonte Theiner. Waren in den 80er Jahren, als Aids als eigenständige Krankheit erkannt wurde, bestimmte Risikogruppen (Homosexuelle, Drogenabhängige, Prostituierte und Partner all dieser Personen) der Aids-Gefahr besonders ausgesetzt, so gilt dies heute für alle, die in ihrem Sexualleben Risiken eingehen. Während zwischen 1985 und 1990 mehr als 70 Prozent der Infizierten und Erkrankten Drogenabhängige waren, so beträgt ihr Anteil heute nur mehr 30 Prozent. 70 Prozent der HIV-Infektionen werden heute (sowohl bei Homo- als auch bei Heterosexuellen) durch Geschlechtsverkehr verursacht. "Es gibt also keine Risikogruppen, sondern nur ein risikoreiches Verhalten", so Landesrat Theiner.

Einen noch detaillierteren Einblick in die südtirol- und die geschlechterspezifische Situation im internationalen Zusammenhang lieferte Raffaele Priesterà. Er leitet das Ambulatorium für sexuell übertragbare Krankheiten am Bozner Krankenhaus und verfolgt seit den 80er Jahren die Entwicklung der Infektionen sowie der Krankheitsausbrüche. Der Anteil der Frauen unter den Betroffenen liegt in Südtirol wie in Europa bei 20 bis 30 Prozent. Allerdings - so Pristerá - sei die Behandlung von Frauen nicht nur aus medizinischer, sondern auch aus sozialer und psychologischer Sicht meist besonders komplex.

Wo genau die geschlechtersprzifischen Unterschiede bei Infektion, Erkrankung und Behandlung liegen, darüber werden Fachleute aus dem In- und Ausland bei der Tagung "Frauen und HIV" berichten. Veranstalter sind die Landesabteilung Gesundheitswesen, der Südtiroler Sanitätsbetrieb sowie die Vereinigung "Pro Positiv - Südtiroler Aids-Hilfe". Die Tagung findet am 7. Mai um 14 Uhr in der Handelskammer Bozen statt. 

Im Anschluss an die Tagung lädt die Südtiroler Aids-Hilfe zur Benefiz-Veranstaltung "Celebrating Life" in den Meraner Kursaal. Der Reinerlös kommt dem Unicef-Projekt zum Schutz vor Aids der Waisenkinder in Mosambik zugute.

Zum Abschluss der heutigen Vorstellung plädierte Landesrat Theiner noch an das Verantwortungsbewusstsein: "Wer sich risikoreich verhält, sollte zumindest die Verantwortung aufbringen, sich testen zu lassen." Die 8036 Tests, die 2009 im Krankenhaus Bozen durchgeführt wurden, seien nicht genug.

jw

Downloads

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Aufmerksamkeit gegen Aids

Landesrat Theiner über die Bedeutung von Vorbeugung

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap