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Versuchszentrum Laimburg identifiziert Verursacher von "Weißem Hauch"

(LPA) "Weißer Hauch": Was sich poetisch anhört, ist seit zehn Jahren ein Problem für Südtiroler Obstbauern. Sie ernten immer wieder Äpfel, die von einem weißlichen Belag überzogen sind. Den Forschern des Land- und Forstwirtschaftlichen Versuchszentrums Laimburg ist es nun gelungen, den Verursacher dieser Pflanzenkrankheit zu identifizieren.

Albtraum der Obstbauern: Der "Weiße Hauch" mindert den Wert von Äpfeln beträchtlich

1999 ist der "Weiße Hauch" in Südtirol erstmals an reifen Früchten verschiedener Apfelsorten und Lagen beobachtet worden. Man erkannte damals zwar, dass es sich um einen Pilzbefall handeln musste, die genaue Identität des Pilzes konnte aber erst jetzt bestimmt werden. "Die genetischen Fingerabdrücke haben gezeigt, dass mit der Gattung Tilletiopsis eine ganze 'Tätergruppe' für die Krankheit verantwortlich ist", erklärt Sanja Baric, Leiterin der Molekularbiologie des Versuchszentrums Laimburg. Die in der Natur allgegenwärtigen Brandpilze könnten unter bestimmten Umweltbedingungen die Schale der Äpfel fast vollständig überwuchern.

Nachdem eine makellose Oberfläche den Verkauf der Äpfel entscheidend beeinflusst, mindert der von den Pilzen verursachte weiße Belag den Wert der Tafelware und damit den Ertrag der Bauern: "Diese Apfelkrankheit ist in den letzten Jahren in Südtirol verstärkt aufgetreten, 2008 war mancherorts sogar bis zu 70 Prozent der Ernte davon betroffen", so Luis Lindner, Phytopathologe am Versuchszentrum Laimburg.

Für das Pilz-Wachstum günstig scheinen neben feuchten klimatischen Bedingungen unter Hagelnetzen vor allem Blattdünger. Gezielte Versuche zur Bekämpfung des "Weißen Hauchs" sind an der Laimburg noch im Gange, zur Vorbeugung des Pilzbefalls raten die Experten des Versuchszentrums aber bereits jetzt, ab dem Zeitpunkt der Blüte auf stickstoffhaltige Blattdünger zu verzichten sowie auf einen lockeren Baumaufbau und Baumstreifen ohne Unterbewuchs Wert zu legen.

Die Forschungsergebnisse des Versuchszentrums Laimburg wurden nun in der renommierten britischen Zeitschrift "Plant Pathology" veröffentlicht. "Damit wird die internationale Fachwelt auf das Thema aufmerksam und ein Grundstein für künftige Synergien bei der Erforschung des 'Weißen Hauchs' gelegt", hofft man an der Laimburg.

chr

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