Gesundheit / Soziales | 01.03.2010 | 16:02

Kostenlose Medikamente gegen seltene Krankheiten

(LPA) Menschen, die unter einer als selten eingestuften Krankheit leiden, können nun bestimmte Medikamente kostenlos beziehen. Dies teilt Gesundheitslandesrat Richard Theiner mit, der von einer "wesentlichen Erleichterung für die Betroffenen" spricht.

Auf Theiners Antrag hin hat die Landesregierung beschlossen, bestimmte Medikamente zur Behandlung seltener Krankheiten kostenlos anzubieten. Dies, obwohl die staatliche Regelung vorsehe, dass Arzneimittel, mit denen seltene Neuropathien und Stoffwechselkrankheiten behandelt werden, von den Patienten selbst bezahlt werden müssten. "Wir folgen dem Beispiel der Region Venetien und haben nun ein entsprechendes Verzeichnis kostenloser Medikamente, an dem auch  Südtiroler Fachärzte mitgearbeitet haben, genehmigt", so der Landesrat.

Die gute Meldung für die Betroffenen kommt just zum internationalen Tag der seltenen Erkrankungen, der gestern begangen worden ist. Als "selten" gilt demnach eine Krankheit, die bei weniger als einem von 2000 Menschen auftritt. Seltene Krankheiten umfassen unterschiedlichste Krankheitsbilder, deren Ursache meist Fehler im Erbgut sind. Allein in Südtirol schätzt man rund 2000 Betroffene. 

Nachdem die Behandlung und Betreuung meist aufwändig ist und nicht in jedem Krankenhaus angeboten werden kann, hat sich das Land mit den Regionen Venetien, Friaul Julisch-Venetien und dem Trentino zu einem "medizinischen Großraum" mit spezialisierten Zentren zusammengetan, die in Verbindung mit den lokalen Krankenhäusern stehen. "So erhalten Patienten mit seltenen Krankheiten auch in Südtirol die bestmögliche Betreuung", so der Landesrat.

Nähere Informationen finden sich im Südtiroler Bürgernetz unter www.provinz.bz.it/eb/pathologieregister/seltene-krankheiten.asp.

chr