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Neuheiten der Transplantationsmedizin werden in Bozen besprochen

LPA - Um die neuesten Fortschritte auf dem Gebiet der Transplantationsmedizin geht es beim 21. Kongress überregionalen italienischen Transplantationsvereinigung AIRT, der heute, 25. Februar von Gesundheitslandesrat Richard Theiner in Bozen eröffnet wurde. Theiner lobte die ehrenamtliche Arbeit von AIRT und bezeichnete die Organspende als noblen Akt. Dem Primar der Abteilung Transplantationschirurgie der Uniklinik Innsbruck Professor Raimund Margreiter dankte Theiner mit einer Urkunde.

Prof. Margreiter erhält von LR Theiner eine Dankesurkunde für die gute Zusammenarbeit (FOTO:LPA/Kaser)

Beim Kongress zur Transplantationsmedizin, den Gesundheitslandesrat Theiner heute eröffnet hat, stellen internationale Fachleute Forschungsergebnisse und innovative Operationsmethoden vor. Der Kongress wird vom Landesamt für Krankenhäuser gemeinsam mit der Vereinigung AIRT veranstaltet. Gerade in Sachen Transplantationsmedizin sei es wichtig, die Wissenschaft zu verstärken und die Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern außerhalb Südtirols zu pflegen, unterstrich Theiner. Der Landsrat lobte den ehrenamtlichen Einsatz der Vereinigung AIRT in diesem Bereich. „Die Patienten möchten die Risken von Transplantationen genau kennen und natürlich größtmögliche Sicherheit, deshalb gilt es vorbereitet zu sein“, betonte Theiner. Den Organspendern gebühre Wertschätzung für ihren „noblen Akt“, so Theiner,

Dem langjährigen Primar der Abteilung Transplantationschirurgie der Uniklinik Innsbruck Professor Raimund Margreiter überreichte Theiner gemeinsam mit dem AIRT-Präsidenten Antonio Amoroso eine Urkunde als Anerkennung für seine Verdienste. Theiner dankte Margreiter für die gute Zusammenarbeit und er bedankte sich auch im Namen der vielen Südtiroler Patienten, die von Margreiter in den vergangenen Jahrzehnten erfolgreich operiert wurden. Margreiter hat bereits mit 33 Jahren seine erste Nierentransplantation durchgeführt. Er war der erste weltweit, der eine Nieren- und Lebertransplantation durchgeführt hat. In Südtirol verdanken derzeit 400 Personen ihr Leben einer Organtransplantation an der Abteilung Transplantationschirurgie der Uniklinik Innsbruck. „2009 konnte das Transplantationszentrum Innsbruck auf 3200 Nieren-, 1030 Leber-, 491 Pancreas- und 326 Herztransplantationen zurückblicken“, berichtete Margreiter, der die 1600-jährige Geschichte der Transplantation beleuchtete. „Heute stehen nicht nur Organtransplantationen auf der Tagesordnung, sondern auch Gewebstransplantationen inklusive Hand und Gesicht sind mit hoher Erfolgsrate durchführbar“, so Margreiter.

Über die Ethik und den Glauben in Verbindung mit der Organspende referierte der Brixner Moraltheologe Martin Lintner. In katholischen Ländern werde die Zustimmung für die Entnahme  vorausgesetzt, wenn der Verstorbene im Leben keinen Widerspruch eingelegt habe, auch wenn dies der Lehrer der katholischen Kirche widerspreche, wonach für die sittliche Erlaubtheit der Organentnahme eine ausdrückliche Zustimmung des Spenders notwendig sei, sagte Lintner. „Die sozialethische Orientierung am Solidaritätsprinzip räumt dem Schutz der Gesundheit des Empfängers Vorrang vor dem Schutz der Autonomie des Verstorbenen ein“, so der Moraltheologe. Um mehr Menschen durch Organtransplantationen helfen zu können, bedürfe es der Information und Sensibilisierung der Bürger sowie des verstärkten Bewusstseins, dass das Leben ein Geschenk sei, meinte Lintner. Die Organspende werde als Zeugnis der Liebe und als Zeichen gegen Markt und Kalkül gewertet, so Lintner.

Am morgigen zweiten AIRT-Kongresstag stehen die wichtigsten neuen medizinischen Maßnahmen zur Qualitätssteigerung und Verbesserung der zu transplantierten Organe im Zentrum des Interesses. Magistrat Cuno Tarfusser vom Europäischen Gerichtshof in Den Haag hält einen Gastvortrag zum illegalen Organhandel.

SAN

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