Verschiedenes | 08.02.2010 | 16:20

LR Berger zu Skitouren-Regelung: "Keine überzogenen Reaktionen angebracht"

(LPA) "So tragisch die Lawinenunglücke der letzten Tage und Wochen auch sein mögen, sie sind kein Grund für überzogene Reaktionen in Form härtester gesetzlicher Regelungen." Diese Meinung äußert Alpinlandesrat Hans Berger zu der von der römischen Regierung angekündigten Verschärfung der strafrechtlichen Bestimmungen in der Folge von Lawinenunglücken.

"Kein Zweifel: Die menschlichen Tragödien im Gefolge der Lawinenabgänge in den letzten Wochen sind bedauernswert und jedes einzelne Opfer eines Lawinenabgangs ist eines zu viel", unterstreicht der Alpinlandesrat, er betont aber auch: "Diese Tragödien sind aber trotzdem kein Grund zu blindem Aktionismus und einer Anlassgesetzgebung, deren Folgen nicht absehbar sind", so Berger.

Er sei, so der Landesrat, grundsätzlich kein Anhänger einer Über-Reglementierung, schon gar nicht des Freizeitbereichs. "Wir müssen den Menschen die Freiheit lassen, sich in der Natur bewegen zu können, ohne dass wir ihnen vorschreiben, wann, wo und in welcher Form", erklärt Berger. Vielmehr müsse man gerade im Alpinsport die Eigenverantwortung stärken, man müsse mit Information und Aufklärung zur Stelle sein.

"Schon heute tun wir unser Möglichstes, etwa mit einem stets aktuellen Lawinenlagebericht, auf den alle Interessierten zugreifen können", so der Landesrat. Dazu kämen die Angebote der Berg- und Skiführer, die für die nötige Basisausbildung der Tourengeher, Bergsteiger und Schneeschuhwanderer sorgten. "Auch diese Angebote sind für alle zugänglich und sollten genutzt werden, bevor man ins Gelände geht", erklärt Berger, der aber unterstreicht: "Freizeitsportler zu kriminalisieren ist in meinen Augen der falsche Weg und trägt ganz sicher nicht zu mehr Sicherheit in den Bergen bei."

chr