Verkehr | 27.11.2009 | 14:53

Regionalverkehr hat Vorrang: Erstmals Rahmenvertrag Land-RFI

(LPA) In Zukunft wird der regionale Zugverkehrbei der Planung und Abwicklung des Schienenverkehrs Vorrang haben. "Zum ersten Mal haben wir dies in einem entsprechenden Rahmenabkommen mit dem Schienennetzbetreiber RFI ausgehandelt", freut sich Landesrat Thomas Widmann. Das Abkommen steht am kommenden Montag auf der Tagesordnung der Landesregierung.

Das Rahmenabkommen sei, so ist Widmann überzeugt, ein weiterer Meilenstein in der Mobilitätspolitik des Landes. "Dies vor allem, weil wir so für mehr Stabilität im lokalen Bahnverkehr sorgen können", so der Landesrat, der hervorhebt, dass Südtirol eine Vorreiterrolle auf gesamtstaatlicher Ebene spiele. "Nur sehr wenige Regionen haben bisher die Möglichkeit genutzt, solche Rahmenverträge abzuschließen", erklärt Widmann und führt dies auf die Vorarbeit zurück, die Südtirol geleistet habe: "Wir haben auf eigene Initiative ein dichtes Netz an Zugverbindungen mit einem landesweiten Taktfahrplan auf die Beine gestellt", so der Landesrat.

Im Einzelnen sieht das Rahmenabkommen zwischen Land und RFI vor, dass der Halbstunden- bzw. Stundentakt auf den Strecken in den kommenden fünf Jahren gewährleistet bleiben müsse. Die selben Garantien gibt es für Anschlussverbindungen, einzelne Halte und wichtigste Verkehrsknoten. "Das bedeutet, dass RFI ab Dezember 2010 bei der Zuteilung von Strecken und Zeiten an die Eisenbahngesellschaften unser Taktsystem berücksichtigen und garantieren muss", erklärt Widmann. Bis dato sei es umgekehrt: Die lokalen Züge müssten sich den Fahrplänen der Langstreckenzüge unterordnen.

"Die ständigen, auch kurzfristigen Änderungen der lokalen Zugfahrpläne und die damit verbundenen Anpassungen der Anschlussverbindungen dürften damit endgültig der Vergangenheit angehören", so der Landesrat. Bei jeder Planung der überregionalen Fahrpläne oder des Güterverkehrs von Seiten der RFI müsse künftig das Südtiroler Taktsystem unangetastet bleiben. Das Abkommen, so unterstreicht Widmann, sei Ergebnis von zwei Jahren Verhandlungen und Überzeugungsarbeit.

chr