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Großer Erfolg für die Sonderausstellung „MUMIEN. Der Traum vom ewigen Leben“

LPA - 188.500 Besucher in siebeneinhalb Monaten: mit einem täglichen Besucherschnitt von 906 Personen schloss am vergangenen Sonntag in Bozen die weltweit größte Sonderausstellung, die das Phänomen Mumifikation in einer kultur- und naturgeschichtlichen Gesamtschau beleuchtete. Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur freut sich über den Erfolg der Ausstellung: „Dem Archäologiemuseum ist es gelungen, das heikle Thema Mumien dezent und mit dem nötigen Respekt vor den Toten aufzubereiten.“

Mumien aus der Dominkanerkirche von Vac (FOTO: Archäologiemuseum)

Die Ausstellung präsentierte sich zurückhaltend und machte wissenschaftlich fundiert deutlich, welche Bedeutung die Erforschung der Mumie als „direktes Archiv zum Menschen“ für das Wissen über die Vergangenheit hat und dass der Umgang mit Tod und Vergänglichkeit ein zentrales Thema aller Kulturen ist. Mehr als 60 Menschen- und Tiermumien auf einer Ausstellungsfläche von 1200 Quadratmetern zeigten, dass nicht nur in Ägypten, sondern in vielen anderen Kulturen und Naturräumen auf der ganzen Welt Mumifikation stattfindet.

188.500 Personen besuchten die Sonderausstellung „Mumien. Der Traum vom ewigen Leben“. Pro Tag schauten sich durchschnittlich 906 Personen aus aller Welt die Ausstellung an. Die meisten Besucher stammten aus den klassischen deutschsprachigen Gastländern sowie aus anderen italienischen Provinzen, doch diesmal fiel auch die große Zahl an Südtiroler Besucher mit rund 21.000 Personen auf. Allein 4000 Südtiroler nutzten die letzte Ausstellungswoche mit dem Angebot zu „Last-Minute“-Führungen für einen Besuch. Davon nahmen rund 500 Besucher auch am Rahmenprogramm der Ausstellung zu den Thematiken Mumien, Tod und Vergänglichkeit teil.

Die überwältigende Mehrheit der Besuchern empfand die Annäherung an vergangene Kulturen und verschiedene Naturräume sehr informativ und anregend; so gut wie niemand fühlte sich durch den Anblick der Mumien unangenehm berührt, im Gegenteil: die fast ausschließlich positiven Rückmeldungen zur Ausstellung bestätigten, dass der Anblick des Todes für die Besucher zum Leben dazugehört und der Besuch der Ausstellung für sie eine Bereicherung darstellte, da er Reflexionen zu Kulturen, Leben und Tod auslöste. Auch Kinder kamen mit der Ausstellung gut zurecht.

Während der Ausstellungszeit wurden für die Leihgeber der Mumien in Zusammenarbeit mit dem EURAC-Institut für Mumien und den „Iceman“ sowie dem Regionalkrankenhaus Bozen wissenschaftliche Untersuchungen mithilfe der Computertomografie durchgeführt. Insgesamt weiß man jetzt über Lebensumstände und Todesursachen von neun bisher anonymen Mumien mehr als vorher. Zuletzt wurden am vergangenen Montag und Dienstag eine männliche und eine weibliche Moorleiche, eine weibliche vorinkazeitliche Mumie aus Peru und der ägyptische Priester Nes-pa-kai-schuti (650 v.Chr.) untersucht. Die Ergebnisse stehen noch aus.

Landesmuseen-Präsident Bruno Hosp unterstrich, dass der Erfolg der Ausstellung umso höher zu bewerten sei, als die Ausstellung auch das lokale Publikum für sich gewinnen konnte: „Auch auf Südtiroler Ebene hat die Ausstellung zu einer Auseinandersetzung mit wichtigen ethischen Werten geführt und darüber hinaus die Bedeutung der Eismann-Forschung im öffentlichen Bewusstsein stärker verankert.“ Landesrätin Sabina Kasslatter Mur freut sich mit Museumsdirektorin Angelika Fleckinger: „Durch die achtsame Vermittlungsarbeit und eine zurückhaltende Präsentationsform ist es dem Archäologiemuseum gelungen, das Thema Mumien nicht reißerisch, sondern mit entsprechendem Respekt aufzubereiten. Die Mumien in der Ausstellung haben als Zeugen vergangener Kulturen unser Wissen um Jenseitsvorstellungen und gesellschaftliche Aspekte der Zeit erweitert.“

„Mumien. Der Traum vom ewigen Leben“ kehrt für einige Monate nach Deutschland zurück und wird dort in Kassel zu sehen sein. Im Juni 2010 wird die Sonderausstellung in Los Angeles eröffnet und tourt dann für drei Jahre durch die Vereinigten Staaten. Während des Umbaus der Dauerausstellung in Bozen bleibt das Südtiroler Archäologiemuseum bis zum 9. November geschlossen.

SAN

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