Verschiedenes | 02.10.2009 | 15:47

Landesjugendbeirat: Zunahme an Vorschriften erschwert Ehrenamt

(LPA) Das Thema Arbeitssicherheit ist derzeit für Jugendorganisationen und Jugendzentren aktuell, weil die Regelungen auf nationaler Ebene einschneidende Konsequenzen für Vereine mit sich bringen. In einer Aussprache mit dem Leiter der Landesabteilung Arbeit Helmuth Sinn wurden Neuerungen besprochen und offene Fragen geklärt, die sich durch die letzten Dekrete der Regierung in Rom ergeben haben.

So wurde etwa die problematische Regelung, dass Kinder- und Jugendorganisationen in puncto Arbeitssicherheit wie Betriebe mit Angestellten zu behandeln sind, zumindest für jene Organisationen entschärft, die im Register der ehrenamtlich tätigen Vereine aufscheinen. Allerdings tragen Vereine und Verbände auch in Zukunft die Verantwortung, besonders wenn es darum geht, ehrenamtlich und hauptberuflich Mitarbeitende entsprechend zu informieren und auszubilden. „Für jene Vereine, die nicht in das Register der Volontariatsvereine eingetragen sind, gilt allerdings weiterhin die strikte Gleichbehandlung mit Betrieben", erklärt Michael Peer, Vorsitzender des Landesjugendbeirates, "es ist dies eine Situation, die auf viele Vereine in der Kinder- und Jugendarbeit zutrifft. Hier muss unbedingt nach einer politischen Lösung gesucht werden, damit auch in diesen Vereinen das Ehrenamt Zukunft haben kann."

Der Landesjugendbeirat zeigt sich besorgt über die zunehmende Anzahl von Vorschriften, die immer mehr auch die Tätigkeiten der Kinder- und Jugendorganisationen betrifft und diese auch einschränkt. "Wahrscheinlich", gibt Peer zu bedenken, "wird es immer schwieriger, weiterhin Interessierte zu finden, die sich ehrenamtlich für das Wohl der Gemeinschaft einsetzen, wenn Gesetze und Regeln in einem bedrückenden Ausmaß zunehmen."

Sinn informierte den Landesjugendbeirat außerdem über die aktuellen Entwicklungen am Arbeitsmarkt, wobei er ein ziemlich optimistisches Bild zeichnete, was die Jugendarbeitslosigkeit betrifft. Der Landesbeirat hat sich trotzdem dafür ausgesprochen, dass eine genaue Erhebung der Jugendbeschäftigung in Südtirol erfolgen soll, damit gegebenenfalls gezielte Maßnahmen ergriffen werden können.

mac