Wirtschaft | 09.09.2009 | 09:40

Aufenthaltssteuer auf Zweitwohnungen erhöhen - LR Berger: Steuerung

(LPA) Die Gemeinden sollen künftig die Aufenthaltssteuer auf Zweitwohnungen erhöhen können, und zwar um bis zu hundert Prozent. Dies hat die Landesregierung auf Antrag von Tourismus-Landesrat Hans Berger beschlossen. "Wir geben den Gemeinden damit ein weiteres Steuerungsinstrument an die Hand", so Berger. Eine entsprechende Gesetzesänderung soll nun den Weg dorthin ebnen.

Dank der Einschränkungen im Raumordnungsgesetz des Landes und einer seit Jahren umsichtigen Politik sei das Phänomen der Zweitwohnungen in Südtirol im Vergleich zu anderen Alpenregionen zwar weit weniger akut, trotzdem wolle man den Gemeinden aber die Möglichkeit geben, eine unliebsame Entwicklung besser steuern zu können. "Der Zweitwohnungs-Tourismus bringt erhebliche Belastungen für die Gemeinden mit sich und für diese Belastungen soll es einen Ausgleich geben", fordert Berger.

Der Ausgleich, der dem Landesrat vorschwebt, ist eine höhere Aufenthaltssteuer auf Zweitwohnungen. "Wir wollen den Gemeinden die Möglichkeit geben, diese Steuer zu verdoppeln, also um bis zu hundert Prozent zu erhöhen", so Berger. Den dafür notwendigen Grundsatzbeschluss hat die Landesregierung bereits gefasst, um die Erhöhung aber zu ermöglichen, muss das entsprechende Landesgesetz geändert werden. "Die Änderung wird in eines der nächsten Gesetzesvorhaben einfließen", erklärt der Tourismus-Landesrat.

Die Einnahmen aus der Aufenthaltssteuer fließen den Tourismusorganisationen zu. "Durch eine Erhöhung würde also nicht nur der Zweitwohnungs-Tourismus gebremst, sondern es würden auch zusätzliche Mittel in die Kassen der Tourismusorganisationen fließen", so Berger, der unterstreicht, dass die Festlegung der Höhe der Aufenthaltssteuer den Gemeinden überlassen bleibe. "Derzeit gibt es Gemeinden, die bereits das Maximum ausschöpfen, es gibt aber auch solche, die weit mehr verlangen könnten, als sie tatsächlich tun", erklärt der Landesrat.

chr