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Entwicklungszusammenarbeit: zwei Millionen Euro für Projekte

(LPA) Zwei Millionen Euro stehen dem Amt für Kabinettsangelegenheiten im Landesspräsidium für die Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung, 1,3 Millionen davon fließen in indirekte Projekte, für die verschiedene Vereine um finanzielle Unterstützung angesucht haben, den Rest investiert das Land Südtirol direkt in Projekte in verschiedenen Kontinenten.

Eines der direkten Entwicklungsprojekte ist eine Zusammenarbeit mit dem St. Mary's Hospital in Gulu in Uganda

76 Ansuchen von Organisationen sind bis Jahresbeginn im Amt für Kabinettsangelegenheiten im Präsidium der Landesregierung eingegangen, 52 und damit mehr als zwei Drittel hat eine Arbeitsgruppe nach eingehender Überprüfung positiv bewertet, erklärt Amtsdirektorin Elisabeth Spergser. Nach den Beschlüssen der Landesregierung wurden die Vereinbarungen unterschrieben, erste Auszahlungen können somit jetzt erfolgen.

Durchschnittlich wurden jedem der vom Beirat unter dem Vorsitz von Landeshauptmann Luis Durnwalder genehmigten Projekte rund 25.000 Euro zugewiesen, die bewilligte Gesamtsumme beläuft sich auf 1.250.612 Euro. Von den gutgeheißenen Projekten laufen 20 in Afrika, 16 in Asien, 14 in Mittel- und Südamerika und zwei in Osteuropa (Moldawien). Die geförderten Projekte sind in die Bereiche Schule/Weiterbildung, Landwirtschaft, Wirtschaft, soziale Projekte und Sonstiges eingeteilt. In Moldawien erhält etwa eine Ausbildungsstätte für Näherinnen mit eigener Wäscherei finanzielle Unterstützung aus Südtirol. In Asien wird ein Schülerheim errichtet; im Bereich der Landwirtschaft werden unter anderem eine Zuckermühle und eine Dörrmaschine für Mangos angekauft; in der Wirtschaft laufen ein Projekt zur Förderung ökonomischer Unabhängigkeit an sowie ein Einkommensprojekt für burmesische Flüchtlingsfrauen; bei den Sozialprojekten wird ein Zentrum für behinderte Kinder gefördert sowie eines zur Behandlung für burmesische Minenopfer, außerdem scheint der Bau eines Sprachzentrums auf der Liste auf. In Afrika hingegen wird die Errichtung von Schulgebäuden und Unterkünften für Lehrpersonen gefördert; im sozialen Bereich sind etwa der Bau eines Krankenhauses und eines Kreißsaales aufgelistet; im Bereich Wirtschaft widmet sich ein Projekt der Steigerung des Einkommens bedürftiger Frauen; in der Landwirtschaft wird ein Projekt zur Rinderzucht gefördert; unter "Sonstiges" scheint die Verlegung einer Stromleitung zu einer Schule auf sowie die versorgung mit Trinkwasser. In Südamerika befasst sich ein Projekt im Bereich des Sozialen mit der Wiedereingliederung von Jugendlichen in sozialer und beruflicher Hinsicht, ein weiteres mit der Förderung von Indio-Kindern, außerdem werden ein Zahnarztstudio sowie eine Kinderambulanz erneuert und erweitert; unter der Rubrik Sonstiges wird der Bau eines Tiefbrunnens genannt sowie der Ausbau von Gemeinschafts-Radiosendern der einheimischen Bevölkerung. Dies sind einige der bewilligten Projekte, welche das Land Südtirol indirekt über Organisationen fördert, die um Beiträge angesucht haben.

In direkte Projekte fließen hingegen 700.000 Euro; es sind dies Projekte, die das Land Südtirol zum Teil bereits seit Jahren unterstützt. Eines davon wird im April kommenden Jahres abgeschlossen, eine auf drei Jahre angelegte Zusammenarbeit mit der Provinz Tapoa im westafrikanischen Burkina Faso. Gemeinsam mit der Welternährungsorganisation FAO werden in diesem Projekt die wirtschaftliche Entwicklung in einer der ärmsten Regionen der Welt wie auch die Dezentralisierung der Verwaltungsstruktur des Gebietes gefördert. Das Land Südtirol und die Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) haben sich mit je 300.000 Dollar die Finanzierung genau zur Hälfte geteilt, auf dem Programm standen der Bau von Brunnen und Getreidemühlen, die Steigerung der Beschäftigungsquote von Frauen wie die Unterstützung der Produktion von Seife, das Verwaltungspersonal wurde ausgebildet und ihre Büros erhielten ausgemusterte Computer, Drucker und Kopiergeräte aus Südtirol.

Ein weiteres direktes Projekt ist erst im vergangenen November nach der Unterzeichnung eines Partnerschaftsabkommens in Straßburg angelaufen: eine auf fünf Jahre angelegte Zusammenarbeit mit dem Bezirk Gulu im Norden Ugandas, wo mit Unterstützung des Landes Südtirol die Gesundheitsversorgung und die Ausbildungsmöglichkeiten verbessert werden sollen. So wurde mit dem Bau von Schulgebäuden und Wohnhäusern für Lehrpersonen begonnen. Seit längerem schon besteht ein direkter Austausch zwischem ärztlichem Personal am Bozner Krankenhaus und dem Saint Mary's Hospital in Gulu, den der Bozner Notfallaufnahme-Primar Franco De Giorgi koordiniert. Der Distrikt Gulu ist erst seit kurzer Zeit nach Kämpfen der Regierungstruppen gegen die Rebellen der Lord's Resistance Army zur Ruhe gekommen. "Gerade in einer solchen Situation", unterstreicht Landeshauptmann Luis Durnwalder, "ist es wichtig, dass der Bevölkerung Perspektiven eröffnet werden, und dazu gehören eine effiziente Gesundheitsversorgung sowie die Chancen auf eine Ausbildung."

Zahlreiche Projekte hat das Land in den letzten Jahren zur Unterstützung der Exil-Tibeter umgesetzt, rund 600.000 Euro sind so nach Nordindien geflossen. In diesem Jahr wird etwa der Bau eines Schülerheims im indischen Mundgod abgeschlossen, das exiltibetischen Kindern den Besuch einer Schule ermöglichen soll. "Die Ausbildung der Jugend", betont dazu Landeshauptmann Durnwalder, "gehört zum Wesentlichen, wenn ein Volk überleben und sich entwickeln will."

Das Land Südtirol trägt mit diesen und weiteren Projekten weltweit einen guten Teil zur Verbesserung der Lebensbedingungen bei.

mac

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