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Wetterrückblick: Rekordhitze und Trockenheit im Mai

(LPA) Der zu Ende gehende Mai war in Bozen der heißeste und zugleich trockenste seit Beginn der Aufzeichnungen. Dies hat der Wetterdienst des Landes ermittelt. Mit einem Temperaturmittel von 20,5 Grad Celsius war es in der Landeshauptstadt ganze vier Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Bisheriger Rekordhalter war mit 20,1 Grad das Jahr 1958. Im Rest des Landes sieht's übrigens ähnlich aus.

Die höchste Temperatur des Monats wurde am 25. Mai in Bozen gemessen: 34,6 Grad Celsius. "Damit war es am Montag in Bozen wärmer als im gesamten vergangenen Jahr, in dem wir einen Höchstwert von 34,1 Grad verzeichnet haben", heißt es aus dem Wetterdienst des Landes. Am selben Tag betrug der Höchstwert in Bruneck übrigens 33,3 Grad. So heiß war es dort im Mai noch nie. Den tiefsten Monatswert gab es dagegen am 5. Mai mit leichtem Frost von -1,7 Grad Celsius in Toblach.

Wegen des stabilen Hochdruckwetters gab es nicht nur hohe Temperaturen, sondern auch kaum Niederschläge. In Bozen fielen mit 2,4 Litern pro Quadratmeter bisher nur wenige Regentropfen. Dies ist der niedrigste Wert seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1906. "Etwas nasser war es nur in den nördlichen Landesteilen, etwa im Wipp- oder Pustertal, aber auch hier waren die Regenmengen weit entfernt von normalen Maiwerten", so die Wetterexperten.

Trotz des geringen Niederschlags haben Südtirols Flüsse im Mai allerdings überdurchschnittlich viel Wasser geführt. Die Durchflüsse lagen um rund ein Viertel über dem Schnitt. "Grund dafür war die durch die hohen Temperaturen bedingte Schneeschmelze", erklärt der Hydrologe Roberto Dinale.

Was den Wetterverlauf betrifft, so hat der Mai sonnig und bereits warm begonnen. Am 4. gab's einen kurzen Knick in der Temperaturkurve, dichte Wolken, aber nur wenig Regen. Danach ging es wieder rasch bergauf, die Höchstwerte lagen meist über 20 bis 25 Grad. Selbst die Eisheiligen konnten dem warmen Wetter nicht viel anhaben, nur zur "kalten Sophie" kühlte es durch ein Mittelmeertief vorübergehend ab. Von frostigen Temperaturen war man aber überall weit entfernt.

In der zweiten Monatshälfte hielt schließlich der Hochsommer Einzug. Die Hitzewelle erreichte am 25. Mai ihren Höhepunkt. Einen Tag später hat eine Gewitterfront über Mitteleuropa für zahlreiche Schäden gesorgt. Südtirol blieb von den Unwetttern zwar verschont, die nachhaltige Abkühlung war aber auch hier zu spüren. So sank die Temperatur in Toblach am 28. Mai in der Früh auf -0,5 Grad. Dies war auch das Ende der langen Hitze, der Mai geht mit durchschnittlichen Temperaturen zu Ende. Auch am langen Pfingstwochenende, so die Meteorologen des Landes, geht es sommerlich warm weiter, ein neuerliches Hitzeintermezzo steht bis auf weiteres nicht an.

Am 1. Juni beginnt der meteorologische Sommer, doch was erwartet uns dann? "Unsere Atmosphäre ist ein hochchaotisches System, in dem sich kleinste Störungen oder Änderungen rasch ausbreiten", erklären dazu die Experten im Landeswetterdienst. Auch die leistungsstärksten Computer der Welt stießen deshalb bei einer Wettervorhersage über eine Woche hinaus an ihre Grenzen. "In den letzten Jahren hat man trotzdem Vorhersagen über mehrere Monate gewagt und sich dabei auf das mittlere Wettergeschehen beschränkt", so die Meteorologen.

Die Prognose bleibe ziemlich vage, die Aussagen beschränkten sich auf "eher trocken, eher nass, eher warm, eher kalt". Solche Vorhersagen als Entscheidungsgrundlage etwa bei der Ferienplanung zu verwenden, sei noch nicht möglich. So zeigten die aktuellen Modell-Prognosen etwa von "Meteoschweiz" für den kommenden Sommer eine Tendenz zu "normalen bis warmen Temperaturen". Ein ausgesprochen kühler Sommer sei eher unwahrscheinlich.

chr

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