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Erdbebencamp Sant'Elia: Psychologische Betreuung besonders wichtig

(LPA) Zwar sind die Scheinwerfer der Medien kaum noch auf das Erdbebengebiet in den Abruzzen gerichtet, trotzdem haben die Südtiroler Zivilschützer dort noch alle Hände voll zu tun. "In erster Linie sind es die widrigen Wetterbedingungen, die den Menschen im Camp zu schaffen machen, psychologische Betreuung ist deshalb besonders wichtig", so Landeshauptmann Luis Durnwalder.

Vormittags Unterricht, nachmittags Animation: Die Kinder im Camp Sant'Elia werden besonders betreut

Auch in den nächsten Wochen werden Verpflegung, Sicherheit, medizinische Versorgung und Brandschutz im Camp von Helfern des Weißen und Roten Kreuzes, der Funknotfallgruppe, der Freiwilligen Feuerwehren sowie von hauptamtlichen Zivilschützern gewährleistet. Intensiv genutzt wird die psychologische Betreuung durch Notfallseelsorger und -psychologen. "Die Vermittlung durch dieses für psychische Notsituationen geschulte Personal ist für den 'guten Draht' zu den Campbewohnern besonders wichtig", so Durnwalder.

Noch ziehen es viele Bewohner von Sant'Elia vor, die Nacht in Zelten oder Fahrzeugen zu verbringen, auch wenn sie bereits in ihre Häuser zurückkehren könnten. "Die Notfallseelsorger sorgen für den Kontakt zwischen diesen Menschen und den Helfern im Camp", erklärt Hanspeter Staffler, Direktor des Landeszivilschutzes. Und Notfallpsychologe Ludwig Santifaller ergänzt, dass sich die psychologischen Helfer im Camp vor allem um die Aufnahme des Dienstes in Kinderhort und –garten sowie des Schulunterrichts für alle Unterrichtsstufen bemühten. Derzeit gibt's vormittags zwei Stunden Unterricht, nachmittags ein Animationsprogramm. Auch um Internetanschlüsse für die vier Maturanten im Camp kümmern sich die Betreuer.

Im Einsatz stehen die Seelsorger und Psychologen auch im medizinischen Betreuungsraum, wo sie traumatisierten Menschen beistehen. Einige Campbewohner leiden unter Panikattacken, Depressionen und Angstzuständen. Immer wieder treten geringste Erdstöße auf, die die Opfer in einen psychischen Ausnahmezustand versetzen. "Die Betreuer bemühen sich, die Bewohner der Zeltstadt langsam in einen normalen Alltag zurückzuführen", so Staffler. Die Einsetzung von Selbsthilfegruppen sei noch nicht geglückt, werde aber mit Unterstützung einiger Bewohner weiter versucht. "Noch ist nicht absehbar, wie lange die Unterstützung unserer Hilfskräfte in Sant'Elia noch unverzichtbar bleibt", schließt Durnwalder.

chr

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