Museen | 09.03.2009 | 14:58

Große Mumienausstellung im Archäologiemuseum öffnet ihre Tore

(LPA) Ötzi bekommt Gesellschaft: Bis 25. Oktober sind im Südtiroler Archäologiemuseum 60 Menschen- und Tiermumien zu Gast. Mit der neuen Sonderausstellung, die heute (9. März) Abend eröffnet wird, will man einen Blick auf das welt- und zeitumspannende Phänomen der Mumifizierung richten. Und hat dafür das gesamte Archäologiemuseum umgestaltet.

"Mumien. Der Traum vom ewigen Leben" nennt sich die Sonderausstellung, die von den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim konzipiert und für das Südtiroler Archäologiemuseum überarbeitet worden ist. Heute Vormittag hat man die Tore der rund 1000 Quadratmeter umfassenden Ausstellung für Journalisten geöffnet, ab morgen wird sie regulär für das Publikum zugänglich sein, und zwar bis in den Herbst hinein.

Mit der Sonderausstellung will man nicht nur Bozens Rang in der Mumienforschung stärken, sondern den Besuchern einen Blick hinter das Phänomen der Mumifizierung ermöglichen. So wird anhand von über 60 Menschen- und Tiermumien, zahlreichen Beigaben und Beifunden gezeigt, dass die Mumifizierung alle Epochen und Kulturen umspannt. So gibt's in Bozen bandagierte ägyptische Mumien in kunstvollen Sarkophagen ebenso zu sehen, wie Mumien aus Asien-, Ozeanien- und Südamerikasammlungen verschiedenster Museen.

Gleichzeitig weist man im Rahmen der Ausstellung auf die unterschiedlichen Arten der Mumifizierung hin: von der künstlich herbeigeführten bis zur natürlichen in Mooren, Wüsten oder im Eis. Ötzi, der berühmteste Vertreter letzterer Art, bildet nach wie vor das Herzstück der Ausstellung im Archäologiemuseum. Alle Mumien werden in ihrem natürlichen Kontext gezeigt, begleitet von multimedialen Installationen, aus denen die Besucher alle Infos zu den Mumien bekommen können, und zwar aus den unterschiedlichsten Disziplinen: von der Genetik über die Biochemie bis hin zu Medizin und Pathologie.

Alle Mumien werden in einem pietätvollen Rahmen ausgestellt. Die Besucher werden bereits im Eingangsbereich auf das Thema der Ausstellung und auf den Umgang der verschiedenen Völker in verschiedenen Epochen mit dem Tod vorbereitet. Begleitet wird die Ausstellung von einem dichten Rahmenprogramm, es werden Führungen und Workshops angeboten.

chr

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