Verkehr | 11.02.2009 | 16:17

Bahnlinie Meran-Bozen: Schnellstmöglich für größere Pünktlichkeit sorgen

(LPA) Reduzierte Geschwindigkeiten, ein veraltetes Zugleitsystem und Wartungsarbeiten an der Strecke sorgen derzeit für Verspätungen und Ausfälle auf der Bahnlinie Bozen-Meran. "Wir setzen alles daran, um die Situation zu verbessern und größere Pünktlichkeit zu garantieren", so Landesrat Thomas Widmann, "und zwar in Zusammenarbeit aller Beteiligten, nachdem für die Strecke nicht das Landes zuständig ist."

"Derzeit erfordern vom Schienennetzbetreiber RFI vorgegebene Sicherheitsbestimmungen auf einigen Streckenabschnitten eine reduzierte Fahrgeschwindigkeit", erklärt Widmann. Diese führe zu geringen Verzögerungen. "Doch auch wenn diese nur eine halbe Minute betragen, summieren sie sich und behindern einen reibungslosen Ablauf des Zugverkehrs", so der Landesrat. Eine hohe Fahrplandichte auf einer eingleisigen Strecke mit nur zwei Kreuzungsstellen erfordere ein perfektes Ineinandergreifen aller Abläufe. Zudem sei die Zentrale für das Zugleitsystem von RFI in Verona angesiedelt, was eine punktgenaue Abstimmung der Informations- und Verkehrsflüsse erschwere.

Dazu kommt, dass Infrastruktur und Zugleitsystem auf der Meraner Linie erneuert werden müssen. Die Wartungsarbeiten tragen derzeit zu den Schwierigkeiten auf der Strecke bei und haben heute zu erheblichen Verzögerungen und Ausfällen geführt. Dies, nachdem in der vergangenen Nacht bei Arbeiten ein Kabel in Vilpian durchtrennt worden und damit die Kontrolle des Abschnitts zwischen Gargazon und Terlan nicht mehr gegeben war. SAD und Trenitalia mussten Ersatzbusse einsetzen, ab Mittag konnte der Zugverkehr im Halbstundentakt wieder aufgenommen werden. "Die Ausfälle haben sich auch auf die Brennerlinie ausgewirkt, da es stündliche Verbindungen von Meran auf den Brenner gibt", so Widmann.

Um die Pünktlichkeit auf der Meraner Linie kurzfristig besser in den Griff zu bekommen, seien laut dem Landesrat mehrere Schritte notwendig, die vor wenigen Tagen zwischen dem Mobilitätsressort des Landes, RFI, Trenitalia und SAD analysiert und besprochen worden sind. "Wir drängen darauf, dass die Verbesserungsvorschläge umgehend umgesetzt werden", so Widmann. "Längerfristig bleibt es Ziel der Landesregierung, die Zuständigkeiten für die Meraner Linie zu übernehmen, womit wir sämtliche Abläufe im Bahnverkehr zwischen Mals und Bozen direkt von Meran aus steuern könnten", so Widmann.

chr