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Konvention für Überwachung der Hänge Moritzing und Haslach unterzeichnet

LPA - Eine Vereinbarung für ein Pilotprojekt zur Überwachung der Felshänge Moritzing und Haslach haben Bautenlandesrat Florian Mussner und der Bozner Stadtrat Klaus Ladinser heute, 16. Jänner, in in Bozen unterzeichnet. Mit dem neuen Überwachungssystem setze man auf Prävention und erhalte wichtige Erkenntnisse für künftige Entscheidungen in Sachen Raumplanung und Schutzvorkehrungen, sagte Mussner.

Konvention für Überwachung der Hänge Moritzing und Haslach unterzeichnet (FOTO:LPA/Pertl)

„Vorgesehen ist eine ganzheitliche Überwachung der beiden Felshänge mit neuer Technologie, die dann auch für andere Überwachungen genutzt werden kann“, sagte Landesrat Mussner. Generell wolle man bei der Hangsicherung vermehrt auf Prävention setzen, unterstrich der Landesrat. Das neue System, das getestet werden soll, sei vor allem geeignet Bewegungen auf großen Flächen zu erkennen und gebe die Möglichkeit einzuschreiten, bevor etwas passiere, so Mussner. „Um für die Bürger mehr Sicherheit zu bieten, sollen in erster Linie bewohnte Gebiete überwacht werden“, unterstrich der Landesrat. Die Überwachungsdaten würden Entscheidungen in Sachen Raumordnung und Sicherheitsvorkehrungen erleichtern, meinte der Landesrat.

Gerade in Bozen, wo viele Wohnhäuser in der Nähe von Felshängen liegen, sei es wichtig, Überwachungen zu machen, sagte der Bozner Stadtrat Ladinser. Durch das Pilotprojekt kämen in Bozen neue Monitoringinstrumente zum Einsatz, was ein Vorteil sei, so Ladinser.

Grundsätzlich sei jede Felswand instabil und weise Bewegungen auf, erklärte der Direktor des Landesamts für Geologie und Baustoffprüfung Ludwig Nössing. Deshalb sei es sinnvoll, gerade in bewohnten Gegenden die Hänge genau im Auge zu behalten oder sie zu verbauen. Eine andere Möglichkeit wäre in der Nähe von Felshängen  erst gar nicht zu bauen, so Nössing.

Derzeit werden in Südtirol an 50 Orten Felshänge  über 151 Messpunkte vom Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung überwacht, berichtete der Geologe Claudio Carraro. Durch das Testen neuer Methoden könne Geld und auch viel Aufwand gespart werden, unterstrich Carraro.

Was Bozen anbelange, werde seit 2001 ein automatisches System zur Überwachung der Felswände in bewohnten Zonen genutzt, das kontinuierlich Daten liefere, so Carraro.

Das neue System der IMG Srl, das für die stark zerklüftete Wand in Haslach und das brüchige Gestein in der Meraner Straße zur Anwendung kommen soll, beschrieb Paolo Mazzanti als terrestrischer Radar. Zur Überwachung werden die Hänge in Felder (Gitternetz) eingeteilt. Das Überwachungssystem liefert dann alle fünf Minuten Radarmappen bzw. dreidimensionale Bilder vom gesamten Hang  und ermöglicht Vorausrechnungen. Am Hang selbst sind laut Mazzanti keine Instrumente nötig, da das Überwachungsgerät in bis zu vier Kilometern Entfernung zum Hang positioniert werden kann. In Haslach wurden bereits drei Probemessungen mit dem neuen System gemacht, weitere drei stehen innerhalb Mai 2009 an.

Das Pilotprojekt zur Überwachung der Felshänge Moritzing und Haslach dauert voraussichtlich zwei Jahre und wird von der Gemeinde Bozen und dem Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung im Bautenressort gemeinsam abgewickelt. Die entsprechende Vereinbarung zwischen Land und Gemeinde Bozen haben Landesrat Mussner und Stadtrat Ladinser nun unterzeichnet.

SAN

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