News / Archiv

News

Sozialstatistiken 2008: Mehr Betreute, mehr Betreuer

(LPA) Daten, Daten, Daten auf über hundert Seiten: Das sind die "Sozialstatistiken 2008", die dank exakter Zahlen den Status quo aber auch die Trends in Südtirols Sozialwesen beschreiben. Landesrat Richard Theiner und Karl Tragust, Direktor der Landessozialabteilung, haben die Sozialstatistiken heute (4. Dezember) vorgestellt.

"Global sind die Sozialsysteme in den letzten Jahren stark unter Druck gekommen", so Theiner. Dafür verantwortlich seien der demographische Wandel, der Wandel der Familien aber auch die Vormachtstellung der Wirtschaft. "Die Wirtschaftskrise hat vielen vor Augen geführt, dass dies kein Lebensmodell ist, und der Solidarität zu einer Renaissance verholfen", so Theiner. Das Sozialwesen sei eine Querschnittsaufgabe und werde von vielen Akteuren getragen, die öffentliche Hand könne nicht für alles verantwortlich gemacht werden. "Zuerst kommt die eigene Verantwortung, dann der Beistand der Familie oder einer kleinen Gruppe und erst, wenn diese das Problem nicht mehr schultern können, sollte es den Ruf nach Solidarität geben", so Theiner.

Abteilungsdirektor Tragust hat heute - bezogen auf das Arbeitsjahr 2007 - die zentralen Daten zum Sozialwesen vorgelegt. Demnach hat das Land über seinen Haushalt 320,4 Millionen Euro, also rund 5,6 Prozent seines Budgets, dem Sozialwesen zur Verfügung gestellt. Damit finanziert wurden die Tätigkeit der Sozialdienste (118 Millionen Euro), der privaten Vereinigungen (63,4 M€) aber auch direkte Leistungen an die Betroffenen, etwa Invalidenrenten und Begleitzulage für rund 12.000 Menschen (76,2 M€), die ergänzende Sozialvorsorge (43,5 M€) oder das Familiengeld des Landes (17,3 M€).

"Das Sozialsystem hat sich sehr dynamisch entwickelt", so Tragust. Allein die Anzahl der Betreuten ist seit 2003 um mehr als 50 Prozent gestiegen, die der betreuten Kleinkinder gar um 72,5 Prozent, jene in Alten- und Pflegeheimen um mehr als sieben Prozent. "Diese Zahlen besagen nicht, dass die Familien ihrer Pflegeaufgabe nicht mehr nachkommen", so der Direktor. Im Gegenteil: "Die Familien nehmen diese heute quantitativ stärker wahr als je zuvor, sind allerdings oft überfordert." Der Anstieg der Betreuten schlägt sich auch auf die Anzahl der im Sozialwesen Beschäftigten von 4800 im Jahr 2003 auf heute 6564 nieder. "Sozialberufe sind Frauenberufe", so Tragust, der auf einen Frauenanteil von fast 85 Prozent verweist.

chr

Downloads

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Sozialstatistiken 2008

Sozialstatistiken 2008

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap