News / Archiv

News

Weltaidstag: LR Theiner warnt vor Sorglosigkeit

LPA - „Der Medizin ist es mittlerweile gelungen, die Sterblichkeit bei HIV-Infektionen bzw. Aids drastisch zu verringern. Das belegen auch die Zahlen in Südtirol“, sagt Gesundheitslandesrat Richard Theiner anlässlich des Weltaidstages, der am 1. Dezember begangen wird. Zugleich warnt der Landesrat aber vor Sorglosigkeit.

„Die Sorglosigkeit in Sachen Aids scheint gestiegen zu sein“, sagt der Gesundheitslandesrat. Aids habe heute in Europa wenig mediale Aufmerksamkeit, so Theiner. „Umso ernster sind die Empfehlungen unserer Ärzte zu nehmen, die da lauten: Macht den Test!“, betont Theiner.

In Südtirol wurden heuer bisher acht neue Infektionen verzeichnet. 2007 waren es 40. „Im Durchschnitt werden in Südtirol jedes Jahr 25 Ansteckungen mit dem HIV-Virus verzeichnet“, sagt Raffaele Pristerà, Primar der Abteilung Infektionskrankheiten am Krankenhaus Bozen. Von 1985 bis 2008 hat es in Südtirol insgesamt 697 HIV-Fälle gegeben.

Von diesen HIV-Positiven war die Hälfte drogenabhängig. 29 Prozent der weiteren Betroffenen waren Heterosexuelle und 18 Prozent Homosexuelle, die sich durch Geschlechtsverkehr angesteckt hatten. Zwei Prozent waren Bluter. Bei einem Prozent der Betroffenen wurde das Virus im Mutterleib übertragen.

„Während zwischen 1985 und 1990 bei den HIV-Positiven an die 70 bis 80 Prozent Drogenabhängige waren, so sind heute dieser Risikogruppe nur mehr 30 Prozent der Ansteckungsfälle zuzuordnen. Heute werden 70 Prozent der HIV-Infektionen sowohl bei Homo- als auch bei Heterosexuellen durch Geschlechtsverkehr verursacht“, erläutert Pristerà. Stark verschoben habe sich auch das durchschnittliche Alter, in dem sich Personen eine Ansteckung zuziehen. Lag das durchschnittliche Alter im Jahr 1985 noch bei 25 Jahren, so liegt es jetzt bei 40 Jahren und betrifft eher Männer als Frauen. Primar Pristerà empfiehlt deshalb weiterhin, sich auf Aids testen zu lassen. „Vor allem Bürger im Alter zwischen 30 und 50 Jahren, die in möglichen Risikosituationen waren, sollten den Test machen. Besser einen Test mehr als einen weniger – Vorsicht ist allemal angesagt“, betont Primar Pristerà. Außerdem rät Pristerà dringend zur Verwendung von Präservativen bei Geschlechtsverkehr außerhalb fester und sicherer Partnerschaften, was auch eine „absolute“ Empfehlung der Fachärzte im Südtiroler Gesundheitswesen ist.

Bezogen auf die vier Gesundheitsbezirke in Südtirol werden in Bozen die meisten Fälle verzeichnet: Bei einem Bevölkerungsanteil von 50 Prozent stellt dieser Bezirk 70 Prozent der HIV-Fälle. Auf Meran entfallen 17 Prozent der Fälle, auf Brixen acht Prozent und auf Bruneck fünf Prozent.

Ausgebrochen ist die Krankheit Aids in Südtirol erstmals im Zeitraum 1985 bis 2008, und zwar bei 264 von den insgesamt 697 Betroffenen. „Heuer war der Ausbruch bei fünf von acht HIV-Fällen zu verzeichnen“, sagt Pristerà. Aufgrund der neuen und sehr wirksamen Aidstherapien sich die Zahl der Aidserkrankungen auf jährlich sechs bis sieben Fälle einpendelt. Auch die Todesfälle sind dank des Fortschritts der Medizin seit 1996 immer mehr zurückgegangen: Damals starben, auf das Jahr gesehen, von hundert Aidskranken an die 30 bis 35, nun gibt es pro Jahr vier bis fünf Todesfälle. 

SAN

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap