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Klimarückblick: November zu mild - Vielleicht Schnee zu Weihnachten

LPA - Im November war es im Großteil von Südtirol etwas zu mild, heißt es vom Wetterdienst des Landes. In manchen Landesteilen hat es etwas zu wenig, in anderen etwas zu viel geregnet. „In den kommenden Tagen bleibt es in Südtirol winterlich, immer wieder muss man mit Schneefällen rechnen, in den tiefen Tallagen mischt sich auch etwas Regen darunter“, sagt der Meteorologe Dieter Peterlin.

In Südtirol wird es winterlich - Im Bild Schneefall in Tramin

Im November 2008 lagen die Temperaturen im Etsch- und Eisacktal über dem langjährigen Durchschnitt. Vor allem in der ersten Monatshälfte war es im ganzen Land deutlich zu mild für die Jahreszeit. Im Wipptal sorgten die winterlich tiefen Temperaturen der vergangenen Tage für einen etwas zu kühlen Monatsdurchschnitt. „Die höchste Novembertemperatur wurde in Bozen am 2. November mit 19,2 Grad Celsius erreicht und die tiefste Temperatur gab es in Toblach am 26. November -13,2 Grad Celsius“, erklärt der Peterlin vom Wetterdienst des Landes.

Auch die Niederschlagsverteilung war laut Peterlin ziemlich unterschiedlich. In manchen Landesteilen hat es etwas zu wenig, in anderen etwas zu viel geregnet. Bozen verzeichnete um ein Drittel mehr Niederschlag als in einem durchschnittlichen November.

Der November hat wechselnd bewölkt und sehr mild begonnen mit Temperaturen teilweise bis zu 20 Grad Celsius. Am 3. November stellte sich das Wetter um und vor allem in den Südstaubereichen regnete es verbreitet. Im Ultental etwa sind innerhalb von 48 Stunden zwischen 70 und 100 Liter pro Quadratmeter an Regen gefallen. In den darauf folgenden Tagen blieb es meist trocken und überwiegend sonnig. Die länger andauernde Hochdrucklage wurde nur am 12. und 13. November kurzeitig von Niederschlägen unterbrochen.

„In der Nacht vom 21. auf 22. November gab es schließlich einen der markantesten Wintereinbrüche im November der vergangenen Jahre“, berichtet Peterlin. Über Mitteleuropa etablierte sich eine starke Nordströmung, die nach Süden vorstieß und am Freitagabend auch die Alpen erreichte. Mit ihr flossen Luftmassen arktischen Ursprungs bis weit nach Süden und überschwemmten auch Südtirol. Auf der Schöntaufspitze (3300 Meter Meereshöhe) im Ortlergebiet sank das Thermometer laut Peterlin innerhalb weniger Stunden von -9 Grad Celsius auf unter -21 Grad Celsius! Mit Durchgang der Kaltfront wurden dort vom Wetterdienst des Landes außerdem Windspitzen bis 170 Stundenkilometer registriert. Auch in den Tälern wurde es an dem besagten Freitagabend stürmisch, in Freienfeld und Bruneck gab es Windgeschwindigkeiten zwischen 80 und 90 Stundenkilometer. „Am 22. November war der Wintereinbruch dann auch in den Tälern perfekt. Im Großteil des Landes schneite es bis in die Tallagen“, sagt Peterlin. Schneefälle im November seinen vor allem in der Landeshauptstadt Bozen relativ selten. „In den vergangenen 25 Jahren fiel im Unterland nur in drei Jahren früher Schnee bis ins Tal als heuer und zwar in den Jahren 1985, 1991 und 1999“, so der Meteorologe.

In den kommenden Tagen bleibt es laut Peterlin in Südtirol winterlich, immer wieder muss man mit Schneefällen rechnen, in den tiefen Tallagen mischt sich auch etwas Regen darunter.

Wie der Winter 2008 wird, kann der Wetterdienst des Landes noch nicht genau sagen. „Die Atmosphäre der Erde ist ein hoch-chaotisches und komplexes System. Dadurch werden die üblichen Wettervorhersagen auf wenige Tage beschränkt, ein Problem, das sich auch in Zukunft nicht lösen lassen wird“, erklärt Peterlin. Bei längerfristigen Vorhersagen den sogenannten „saisonalen Vorhersagen“ wählt man einen anderen Ansatz. Man versucht nicht, einzelne Wetterereignisse vorherzusagen, sondern beschränkt sich auf Trendaussagen bzw. Aussagen über das "Klima".

Die aktuellste Winterprognose 2008/09 (Dezember bis Februar) der MeteoSchweiz zeigt heuer keine klare Tendenz für den kommenden Winter. Allenfalls ein schwaches Signal deutet auf eher mildere Temperaturen hin.

„Aus diesen Gründen kann man derzeit nicht sagen, ob es in Südtirol weiße Weihnachten geben wird. Eine genauere Betrachtung der Niederschlagsdaten der vergangenen 25 Jahre zeigt allerdings, dass es in Bozen und Umgebung etwa alle vier Jahre an einem der Weihnachtsfeiertage, also am 24., 25, oder 26. Dezember), schneit“, erläutert Peterlin. Deutlich größer sei die Wahrscheinlichkeit in den höher gelegenen Tälern wie etwa dem Ahrntal oder Grödental. „Der letzte Schneefall zu Weihnachten liegt genau vier Jahre zurück, im Jahre 2004. Dadurch bleibt abzuwarten, was uns heuer zu Weihnachten erwartet. Einen Trend kann man etwa eine Woche vorher erstellen“, so der Meteorologe.

SAN

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