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Zwei Jahre Elterntelefon

LPA - Nahezu 2000 Personen haben das Elterntelefon seit seiner Einrichtung im Dezember 2006 in Anspruch genommen: mehr Mütter als Väter, mehr deutschsprachige als italienischsprachige Erziehende und gleichermaßen Eltern von Kinder der verschiedenen Altersgruppen. "Wir haben diesen kostenlosen Beratungsdienst eingerichtet, um Eltern schnelle Hilfe in Erziehungsfragen zu bieten", sagte Familienlandesrätin Sabina Kasslatter Mur bei der heutigen (28. November) Zweijahresbilanz des Elterntelefons.

Zwei Jahre Elterntelefon

Genau 1866 Personen haben telefonisch Rat beim Elterntelefon gesucht, 49 über E-Mail, 61 Prozent wollten beraten werden, 19 Prozent hingegen konkrete Informationen. Bei den Beratungsgesprächen ging es vor allem um Erziehungsfragen (50 Prozent), um Drogen- oder Alkoholprobleme (16 Prozent) oder um Schulthemen (acht Prozent). In 78 Prozent der Fälle handelte es sich um eine Anruferin. Jeweils 25 Prozent der Anrufe betrafen die Altersstufen von 0 bis 4, von 5 bis zwölf beziehungsweise von 13 bis 19 Jahre. Das sind die Eckdaten der zweijährigen Tätigkeit des Elterntelefons, dessen Dienst in diesem Jahr vom Land mit 192.000 Euro finanziert worden ist.

"Erziehung ist schwierig, Erziehung verunsichert", erklärte LRin Kasslatter Mur bei der heutigen Pressekonferenz im Bozner Palais Widmann und nannte die gesellschaftlichen Entwicklungen, den Bruch mit den Traditionen, den Leistungsdruck und die zunehmende Medienpräsenz als Gründe dafür. Um Eltern und Erziehenden zur Seite zu stehen, sei das Elterntelefon im Dezember 2006 vom Familienbüro eingerichtet worden, als Teil einer Reihe von Bildungsinitiativen für Familien. Dabei habe man auf die Erfahrung von Einrichtungen zurückgegriffen, die bereits psychologische und pädagogische Beratung anbieten: die Ehe- und Erziehungsberatungsstelle und die Sozialgenossenschaft Germoglio/Sonnenschein. Die beiden Organisationen mit einem elfköpfigen Team aus Psychologen haben die Trägerschaft des Elterntelefons übernommen. Sie besorgen den Beratungsdienst in allen Landessprachen über Telefon und seit einem Jahr auch über E-Mail.

Die Verunsicherung der Moderne sei auch bei den Eltern und Erziehenden in Südtirol angekommen, meinte heute der Leiter der Ehe- und Erziehungsberatungsstelle, Stefan Eikemann, auch wenn man von einer vergleichsweise "noch sehr guten Situation" sprechen könne. "Eltern haben noch Zeit für ihre Kinder", so der Psychologe. Eikemann forderte einen besseren sozialen Status für Eltern und mehr Anerkennung für die Erziehungsarbeit. Den Erziehenden könne ihre Aufgabe nicht abgenommen werden, aber sie sollten auf Unterstützung zurückgreifen können. Katia Schneider, Projektleiterin bei der Sozialgenossenschaft Germoglio/Sonnenschein, ging auf die veränderten Familiensituationen ein, die neue Lösungsmodelle erforderten. Kommunikation, das Festlegen von Regeln und deren Einhaltung nannte sie als Grundlagen in der Erziehungsarbeit.

Das Elterntelefon ist unter der Rufnummer 800 892 829 täglich von Montag bis Samstag von 10 bis 12 Uhr und an den Abenden von Montag bis Freitag bereits ab 17.30 bis 20.30 Uhr zu erreichen. E-Mails sind an die Mail-Anschrift  Beratung@elterntelefon.it zu richten.

jw

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