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Ruandische Langer-Preisträgerin Mukagasana in Südtirol

(LPA) Sie hat den Völkermord in Ruanda überlebt, dabei aber Mann und Kinder verloren, nun ist Yolande Mukagasana als Botschafterin unterwegs, um weltweit über den Genozid und dessen Folgen zu berichten. Heute (19. November) ist die Alexander-Langer-Preisträgerin von 2004 von Landesrat Francesco Comina in Bozen empfangen worden.

Ergreifende Schilderung eines Völkermordes: Die Ruanderin Yolande Mukagasana hat LR Comina heute empfangen (Foto: LPA/Pertl)

Noch heute, vierzehn Jahre nach seinem Ende, übersteigt der Völkermord in Ruanda im Jahr 1994 das menschlich Fassbare: Von bis zu einer Million getöteten Tutsi ist die Rede, von Massenvertreibungen und -vergewaltigungen, von unfassbaren Gräueltaten. Yolande Mukagasana hat den Genozid überlebt und versucht seitdem, das Grauen in Worte zu fassen. Das Ergebnis sind drei Bücher, in denen Mukagasana Überlebende zu Wort kommen lässt, aber auch Täter, die in den Gefängnissen von Ruanda einsitzen.

Ihr Einsatz dafür, den Völkermord zu beschreiben und zu versuchen, ihn zu erklären, hat ihr 2004 den Alexander-Langer-Preis eingebracht, heute hat sie ihr neuestes Buch "Le ferite del silenzio" (etwa: "Die Wunden des Schweigens") in Bozen vorgestellt und im Rahmen einer Pressekonferenz über ihre Erfahrungen berichtet. Ein Bericht, der einen Einblick in die Mechanismen des ruandischen Völkermords ermöglicht. "Und das ist umso wichtiger, wenn man bedenkt, dass dieser heute noch das Geschehen in diesem Teil Afrikas beeinflusst", so Landesrat Comina. So könne etwa der Bürgerkrieg in Ostkongo als Folge des Völkermords, der Vertreibungen und Flüchtlingsströme gesehen werden.

Wer Interesse an den Ausführungen von Yolande Mukagasana hat, hat morgen, Donnerstag, 20. November, die Gelegenheit, mit ihr zusammenzutreffen, und zwar um 18.00 Uhr an der Freien Universität Bozen.

chr

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