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Agrarlandesrat in Brüssel: "Eigenheiten des Berggebiets anerkennen"

(LPA) "Will man die Alpen als Erholungsraum erhalten, muss man zuerst dafür sorgen, dass sie ein attraktiver Lebensraum bleiben." Dies hat der Agrarlandesrat gestern Abend (13. Oktober) bei einer Veranstaltung in Brüssel betont, bei der er auch darauf hingewiesen hat, dass die Abwanderung dort am größten sei, wo politisch am wenigsten für den ländlichen Raum unternommen werde.

"Perspektiven für den Alpenraum" hatten die bayerische Vertretung in Brüssel sowie das Ökosoziale Forum Europa die gestrige Veranstaltung überschrieben. Sowohl der bayerische Agrar-Staatsminister Josef Miller als auch der Präsident des Ökosozialen Forums, Franz Fischler, betonten in ihren Vorträgen die besondere Rolle der Landwirtschaft im Alpenraum und die Bedeutung der Alpen als Erholungsraum für ganz Europa.

"Der Funktion als Erholungsraum können die Alpen allerdings nur nachkommen, wenn wir sie als Lebensraum attraktiv erhalten", so der Südtiroler Agrarlandesrat in seinem Vortrag. Grundlage dessen sei, die Berglandwirtschaft zu erhalten, indem man die Rahmenbedingungen so gestalte, dass eine unternehmerische Tätigkeit als Bergbauer noch möglich sei. "Man muss die erschwerten Bedingungen anerkennen, unter denen Bergbauern arbeiten, und darf die Landwirtschaft in Berggebieten nicht mit jener in Gunstlagen in einen Topf werfen", so der Landesrat.

Aus diesem Grund hat der Agrarlandesrat erneut die Forderung erhoben, in der europäischen Agrarpolitik nach 2013 ein eigenes Paket für die Berglandwirtschaft zu schnüren. "Um diese Forderung in Brüssel nachhaltig vertreten zu können, bedarf es der Zusammenarbeit aller betroffenen Länder und Staaten, und zwar nicht nur in Sonntagsreden, sondern auch dann, wenn es ums Abstimmungsverhalten in Brüssel geht", so der Landesrat. Er hat erneut ein Forum der Berggebiete angeregt, das im Frühjahr in Brüssel stattfinden solle - eine Forderung, die gestern bei den Teilnehmern großen Anklang gefunden hat.

Mit einer Reihe von Daten hat der Agrarlandesrat schließlich die Bedeutung einer wirksamen Politik für ländliche Gebiete unterstrichen. "Wir sehen, dass es dort die größte Abwanderung aus den Berggebieten gibt, wo die Regierungen ihre Anstrengungen auf die Ballungsräume konzentrieren", so der Agrarlandesrat. In Ländern wie Südtirol sei von Abwanderung keine Rede, weil man versuche, der Bevölkerung in ländlichen Gebieten dank Investitionen in Infrastruktur und Ausbildung gleiche Chancen zu bieten wie in den Städten.

chr

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