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Klimarückblick: Warmer August - Wetterkapriolen im Sommer 2008

LPA - Der heurige August zeigte sich sonnig und warm. „Die Temperaturen lagen im Großteil des Landes sogar etwas über dem langjährigen Mittelwert“, sagt Dieter Peterlin vom Landeswetterdienst. Auch am letzten Augustwochenende ist laut Peterlin mit viel Sonne und hohen Temperaturen zu rechnen. Mit Wetterkapriolen, aber meist doch warm präsentierte sich der meteorologische Sommer 2008, der mit August zu Ende geht.

Messstation des Landeswetterdiensts auf dem Piz Pisciadù in 3000 Meter Meereshöhe

Im August 2008 lagen die Temperaturen im Großteil des Landes etwas über dem langjährigen Mittelwert. „So wurde in der Landeshauptstadt eine Durchschnittstemperatur von 22,8 Grad Celsius verzeichnet, der langjährige Vergleichswert liegt bei 21,5 Grad Celsius“, sagt Peterlin vom Wetterdienst des Landes

Die Niederschläge im August lagen in Südtirol nahe oder leicht unterhalb des langjährigen Durchschnitts. In Bozen wurde eine Niederschlagsmenge von 94 Liter pro Quadratmeter gemessen, der Augustmittelwert liegt dagegen bei 92,5 Liter pro Quadratmeter. In der Landeshauptstadt gab es in diesem August acht Regentage (Tage mit Niederschlag über einem Liter pro Quadratmeter). „Deutlich nasser waren dagegen die Augustmonate des Jahres 2006 mit 16 Regentagen und 2007 mit 13 Regentagen“, berichtet Peterlin. Unter dem vielen Regen litten auch die Augusttemperaturen der vergangenen Jahre. „Der heurige August war nämlich der Wärmste seit dem Jahre 2005“, sagt Peterlin.

Zwar waren die Regenmengen im Großteil Südtirols nicht überdurchschnittlich hoch, trotzdem gab es stellenweise extreme Niederschlagsereignisse durch heftige Gewitter. Mehrere Unwetter sorgten am Abend des 6. August für Schäden. Der Zielbach bei Partschins riss mehrere Brücken weg, die Vinschgauer Staatsstraße musste kurzeitig gesperrt werden. An der neu errichten Messstation des Landeswetterdiensts in Branzoll wurde an diesem Tag innerhalb von nur 30 Minuten ein Niederschlag von 34,5 Liter pro Quadratmeter aufgezeichnet. In fast allen Bezirken gab es in der ersten Augusthälfte Schäden in der Ernte durch Hagelschlag.

Nach einem verregneten Maria Himmelfahrt-Feiertag beruhigten sich die Wetterverhältnisse in der zweiten Monatshälfte. Am vergangenen Samstag überquerte eine Kaltfront Südtirol und brachte nochmals verbreitet Niederschläge. Ab Sonntag konnte sich dann ein stabiles Hoch durchsetzten, das sich bis zum Monatsende halten kann.

Mit dem 31. August neigt sich auch der meteorologische Sommer (Monate Juni, Juli, August) dem Ende zu und nach Auswertungen der meteorologischen Daten bezeichnet der Landeswetterdienst diesen Sommer als warm und niederschlagsreich.

Die mittlere Temperatur betrug in Bozen 22,3 Grad Celsius. „Dieser Wert liegt um 1,1 Grad Celsius über dem langjährigen Vergleichswert“, erklärt Peterlin. Etwas kühler dagegen war der Sommer des vorigen Jahres mit einer Mitteltemperatur in Bozen von 21,9 Grad Celsius. Auch an den anderen Messstationen des Landes lagen die Temperaturen in diesem Sommer über den Normalwerten. Somit setzt sich laut Peterlin der Trend „warmer Sommer“ auch in diesem Jahr fort.

Lange sommerliche Trockenperioden blieben aber in diesem Sommer aus, vor allem im Juni und Juli hat es verbreitet oft und viel geregnet. Rekordverdächtige Regenmengen gingen etwa an der meteorologischen Messstation in Marienberg nieder. Dort wurde im Juli mit 203 Liter pro Quadratmeter sogar die höchste Niederschlagssumme eines Sommermonats seit Beginn der Aufzeichnungen (im Jahr 1924) registriert.

Stabile Hochdruckwetterlagen waren in diesem Sommer selten. Eine längere hochsommerliche Phase gab es in der zweiten Junihälfte, die Quecksilbersäule stieg in den Tälern weit über 30 Grad Celsius. Der heißeste Tag des Jahres war der 26. Juni mit 36,6 Grad Celsius in Meran und 34,1 Grad Celsius in Bozen. Am kältesten war es dagegen am 15. Juni („Schafskälte“), in Toblach sank das Thermometer auf 0,2 Grad Celsius. Durchziehende Kaltfronten sorgten immer wieder für wechselhafte Wetterverhältnisse mit zum Teil heftigen Unwettern. Eines der folgenschwersten Hagelgewitter ging am 24. Juni 2008 gegen 17 Uhr über dem Bozner Talkessel nieder und verursachte dort Schäden an Obstanlagen, Gebäuden und Fahrzeugen.

„Der sonnenreichste Monat ist heuer klar der August“, sagt Peterlin. Mit knapp 300 Sonnenstunden in Bozen verabschiedet sich dieser August eher untypisch für diesen Sommer. „Die Wetterverhältnisse sind nämlich aufgrund eines ausgeprägten Hochdruckgebiets derzeit stabil und somit können sich die Südtiroler auch am letzten Augustwochenende auf viel Sonnenschein und sommerliche Temperaturen freuen“, heißt es vom Landeswetterdienst.

SAN

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