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Knick auf längster Südtiroler Brücke beseitigt – Eröffnung der Haflinger Brücke

LPA - Noch vor wenigen Monaten hatte die Haflinger Brücke in der Mitte einen Knick. Diese Absenkung von 60 Zentimetern wurde unter der Regie des Bautenressorts beseitigt. Die längste Südtiroler Brücke präsentiert sich nun tragfähiger und breiter als vorher. Landeshautmann Luis Durnwalder, Bautenlandesrat Florian Mussner und Landesrat Michl Laimer haben die mit einer filigranen Unterspannung verstärkte Brücke heute, 21. August, eröffnet.

LH Durnwalder und LR Mussner schauen sich die Unterspannung der Haflinger Brücke aus der Nähe an (FOTO:LPA/Pertl)

Mindestens für die nächsten 50 Jahre dürfte die stabilisierte Haflinger Brücke über den Sinichbach halten, sagte Landeshauptmann Durnwalder. „Nicht nur in den Haupt-, sondern auch in den Nebenorten muss für Infrastrukturen, Verwaltungs-, Bildungs-, Sozial-, und Kultureinrichtungen gesorgt werden, damit es dort Leben gibt“, unterstrich Durnwalder. Besonders wichtig sei eine angemessene und vor allem sichere Anbindung an das Straßennetz, so der Landeshauptmann. Die Brückensanierung sei auch wichtig für die Wirtschaft, denn ohne Eingriff hätte die Brücke nur mehr einspurig befahren werden können, erklärte Landesrat Mussner. „Statt einem sechs Millionen Euro teuren Neubau, haben wir Firmen bei einem europaweit ausgeschrieben Wettbewerb nach alternativen Lösungen suchen lassen und so fünf Millionen Euro ausgegeben“, erläuterte Mussner. Die Stabilisierung der Haflinger Brücke erfolgte auf einzigartige Weise. Sie wurde mit einer filigranen, externen Unterspannung aus Stahl um rund 60 Zentimeter angehoben.

Seit 2006 überprüft das Bautenressort alle Brücken im Land auf ihre Tragfähigkeit. „Von 750 Brücken wurden bereits 480 kontrolliert und wo notwendig verbessert“, sagte Mussner. Die vergangenen Jahre seien fette Jahre gewesen, künftig werde man Bauprogramme noch genauer überlegen müssen, sagte der Landeshauptmann. Derzeit laufen auf der Straße nach Hafling Hangsicherungsarbeiten. Das nächste Vorhaben sei die Verbesserung der Tunnels, kündigten Mussner und Durnwalder an.

Das kleine Bergdorf Hafling, das erst seit 30 Jahren durch eine Straße mit Meran verbunden sei, wisse solche Eingriffe wie jenen für die Anfang der 80-er Jahre erbaute Brücke zu schätzen, unterstrich Bürgermeister Josef Reiterer. Einmal mehr habe sich gezeigt, dass die Landesregierung auch auf die Bedürfnisse der „Kleinen“ Rücksicht nehme, sagte Reiterer.

Die verbesserte Haflinger Brücke, die von Pfarrer Georg Rieder gesegnet und durch das Banddurchschneiden eröffnet wurde, hat nach wie vor eine Länge von 153 Metern. Sie ist aber um 2,5 Meter breiter geworden und nun mit einem Gehsteig ausgerüstet. Der Knick in der Bogenmitte bzw. die Absenkung von 60 Zentimeter ist ausgeglichen. Dazu wurde laut Projektsteurer Johannes Strimmer eine Unterspannung aus Stahl mit fünf V-förmigen Pendelstützen und acht Spannkabeln montiert. „Die Hebung des Tragwerks erfolgte durch schrittweises Anspannen der Unterspannung und gleichzeitiges Auseinanderpressen in der Gelenkfuge in der Brückenmitte“, erklärte Strimmer. Die Spannkräfte in den Kabeln betragen circa acht mal 100 Tonnen und die Presskräfte in der Geleksfuge rund 2000 Tonnen. Die Brückenkollaudierung mit 15 beladenen Lkws (570 Tonnen) vor einigen Wochen war erfolgreich. Seit März 2007 hatte die Bietergemeinschaft Bilfinger Berger, Chembau und Stahlbau Raffl aus Deutschland und Österreich an der Brücke gearbeitet. Die einzigartige und neue Arbeitsmethodik war eine große Herausforderung für die Ausführung und besonders für die Berechungen von Planer und Statiker Alois Neulichedel. Jedoch bereits drei Monate vor dem Vertragstermin konnten die Arbeiten abgeschlossen werden. Auch die Baukosten von rund fünf Millionen Euro liegen im vorgegebenen Rahmen.

SAN

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