Verschiedenes | 04.07.2008 | 15:23

Bergsicherheit: LR Widmann bezeichnet Prävention als oberstes Gebot

LPA - Das Bewusstsein für die Sicherheit in den Bergen weiter schärfen, will Landesrat Thomas Widmann, der dabei mit der Unterstützung der alpinen Vereine rechnen kann. Im Hochseilgarten von Terlan rief der Landesrat bei der heutigen (Freitag, 4. Juli) Pressekonferenz zu Selbstverantwortung auf.

Die Zahl der Einheimischen und   Urlauber, die in Südtirol wandern oder bergsteigen, nimmt von Jahr zu Jahr zu. "Die Unfallzahlen sind allerdings relativ gering", so Landesrat Widmann. Diese Entwicklung führt der Landesrat nicht zuletzt auf die Informations- und Präventionsarbeit, die das Land Südtirol gemeinsam mit den alpinen Vereinen seit mehreren Jahren betreibt. "Strenge Gesetze können keine Unfälle verhindern, viel wirkungsvoller sind Vorbeugung und Information", ist der Landesrat überzeugt. Er gab in diesem Zusammenhang auch zu bedenken, dass drei Viertel der Unfälle auf eigenes Fehlverhalten zurückzuführen sei und rief zu einem verantwortungsbewussten, rücksichtsvollen und vorausschauendem Verhalten am Berg auf.

In dieselbe Kerbe schlugen bei der heutigen Pressekonferenz zur Bergsicherheit der Präsident des Bergführerverbands Toni Stocker, Bergrettungsvorsitzender Toni Preindl, Lorenzo Zampatti von der italienischen Schwesterorganisation CNAS und AVS-Chef Luis Vonmetz. Die Ausrüstung sei heute viel seltener Unfallursache als früher, Fehleinschätzungen hingegen führten häufig zu Zwischenfällen. Daher der Appell, Bergtouren gewissenhaft vorzubereiten. Dabei solle man sich über die Wetterprognosen informieren, riet auch der Wetterdienst des Landes. Um Gewittern aus dem Weg zu gehen, empfehle sich die Rückkehr in den ersten Nachmittagsstunden. Ebenso gelte es auf die körperliche Vorbereitung zu achten. Die Bergrettungsdienste seien in der jüngsten Vergangenheit leider oft wegen Herzinfarkten und Kreislaufproblemen zu Einsätzen auf die Berge gerufen worden, so lauter der Ratschlag unisono.

Bei der Vorbereitung auf eine Bergtour sollten die zehn probaten Sicherheitstipps beachtet werden. Sie finden sich auf den Kärtchen, die das Landesressort für Tourismus in Deutsch, Italienisch und Englisch herausgebracht hat und die über die Tourismusvereine und die alpinen Vereine verteilt werden. Im Südtiroler Bürgernetz wacht und informiert der Adler "Argus" unter der Netzanschrift http://www.argus.bz.it/ über die Bergsicherheit.

"Es ist das vierte Mal, dass wir die Kampagne für mehr Sicherheit am Berg mit den in diesem Bereich tätigen Vereinen vorstellen", erklärte heute Landesrat Widmann. "Wir werden diese gemeinsamen Aktionen so lange weiterführen, bis die Botschaften möglichst alle erreicht hat", so der Landesrat.

jw