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Arge-Alp-Länder für Klimaschutz

LPA - Eine Reihe gemeinsamer Maßnahmen zum Schutz der Alpenländer und der 23 Millionen Menschen, die dort leben, haben die Regierungschefs der zehn Arge-Alp-Länder heute (Freitag, 20. Juni) am Chiemsee in Bayern vereinbart. Die 39. Konferenz der Regierungschefs unter dem Motto "Arge Alp - Starkes Rückgrat für Europa" wurde mit der Unterzeichnung eines Schlussdokuments abgeschlossen, in dem „dem alpenquerenden Verkehr, der umweltfreundlichen Energie und dem Schutz der Berge“ nach den Worten von LH Durnwalder besondere Bedeutung beigemessen wird.

LH Durnwalder bei der Unterzeichnung des Schlussdokuments

„Das gemeinsame Anliegen der Alpenländer Österreichs, Italiens, Deutschlands und der Schweiz ist es, die Alpen als besonders reichen natürlichen Lebensraum auch für die nächsten Generationen zu erhalten", so Landeshauptmann Luis Durnwalder, der - nach seinem gestrigen Auftritt im Ausschuss der Regionen zugunsten der Bergregionen in Brüssel - heute am Chiemsee die Südtiroler Delegation anführte. Um dieses gemeinsame Ziel zu erreichen, wollen die Alpenländer vor allem in den Bereichen alpenquerender Verkehr, landwirtschaftliche Entwicklung und Bergzonen- beziehungsweise Klimaschutz aktiv werden.

Südtirols Landeshauptmann gab heute den Vertretern der Alpenländer Einblick in seine Resolution für ein Grünbuch "Hin zu einer Europäischen Bergpolitik - eine europäische Vision für die Berggebiete", die gestern vom Ausschuss der Regionen einstimmig angenommen worden war.

Klimawandel und Biodiversität waren ein Schwerpunktthema der Regierungschef-Konferenz. "Wir haben darüber beraten, wie die Alpenländer dem Klimawandel entgegenwirken und sich auf dessen Auswirkungen vorbereiten können", so LH Durnwalder. Dabei habe man vereinbart, dass alle Regionen Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs und zur Förderung erneuerbarer Energieproduktion setzen werden.

Einig waren sich die Regierungschefs über die Bedeutung der Landwirtschaft für den alpinen Raum. Es sei notwendig, den Gefahren der Abwanderung entgegenzuwirken. Auch forderten die Regierungschefs im Falle eines Auslaufens der Milchquoten die Europäische Union auf, mit geeigneten Begleitmaßnahmen die Milchviehhaltung in den Alpenländern nachhaltig zu sichern, da "nur faire Preise langfristig das Überleben gerade der kleineren Betriebe gewährleisten, die die einzigartige Kulturlandschaft Alpen charakterisieren", wie es heute ausgedrückt wurde.

Zentrales Thema war der alpenquerende Verkehr. "Die Bewältigung der Verkehrszunahme und der dadurch verursachten Umweltbelastung ist eine unserer politischen Hauptaufgaben", so LH Durnwalder. Die Arge-Alp-Länder haben in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Brenner-Basistunnels samt Zulaufstrecken als vorrangiges europäisches Projekt hervorgehoben und den Beginn der Probebohrungen begrüßt. LH Durnwalder und sein Trentiner Kollege Franco Panizza in Vertretung von Landeshauptmann Dellai forderten die Regierung in Rom erneut auf, die Baumaßnahmen für den Brenner-Basistunnel voranzutreiben. Die Schweizer Arge-Alp-Mitglieder ersuchten die italienischen Mitglieder um Unterstützung für eine bedarfsgerechte Anbindung auch im Nordwesten Italiens.

Außerdem wurde am Chiemsee Bilanz über die gemeinsamen Projekte gezogen, die unter dem Vorsitz Bayerns in verschiedenen Sachbereichen aufgenommen und weitergeführt wurden, darunter die "Junior Akademie Arge Alp", die "Arge-Alp-Spiele", der Lehrlingsaustausch "x-change", im Kulturbereich der sprechende Dialekt-Atlas, der zu Jahresende fertiggestellt sein soll, und schließlich im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit die erneuerte Homepage http://www.argealp.org/.

Im Zusammenhang mit den von Land zu Land wandernden Großraubtieren wurde - über das derzeit laufende Projekt zum Erfahrungsaustausch im Großraubtiermanagement hinaus - das Projekt "Großraubtiere in den Alpen" einstimmig genehmigt.

Die Regierungschef-Sitzung, die der bayrischen Staatsminister Markus Söder leitete, wurde mit der Übergabe des Vorsitzes vom Freistaat Bayern an den Kanton Graubünden und der Unterzeichnung des gemeinsamen Schlussdokuments beendet. 

jw

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