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Ausländische Familien- und Pflegehilfe unter der Lupe

LPA - Fast 1300 Ausländerinnen haben 2007 in Südtirols Haushalten Familienhilfe und Pflege geleistet. Die Mehrzahl davon kommt aus osteuropäischen und südamerikanischen Ländern. Das sind die Ausgangszahlen einer Untersuchung des Mailänder Forschungsinstituts Synergia, die heute (12. Juni) von der Landesbeobachtungsstelle zur Einwanderung und der Landesabteilung Sozialwesen im Bozner Palais Widmann vorgestellt worden ist.

Auch in Südtirol nehmen immer mehr Familien die Mitarbeit ausländischen Personals für Pflege und Familienhilfe in Anspruch. Diese Entwicklung wurde nun im Auftrag der Landesbeobachtungsstelle zur Einwanderung vom Mailänder Institut Synergia unter die Lupe genommen. Untersucht wurden die Ursachen für den zunehmenden Bedarf an außerfamiliärer Familienhilfe, die derzeitige Situation und das Angebot an Arbeitskräften, der entsprechende Arbeitsmarkt, die Arbeitsbedingungen und die Arbeitsleistungen. In der Studie "Ausländische Familienassistentinnen in Südtirol. Aspekte der Pflege und der regionalen Sozialfürsorge" geben Francesco Grandi und Paolo Borghi vom Forschungsinstitut Synergia auch Anregungen zur Verbesserung der von Ausländerinnen geleisteten Familien- und Pflegehilfe sowie deren Einbindung in das Netz der Sozial- und Gesundheitsdienste.

"Der Anstieg der Nachfrage nach Haus- unf Pflegekräften wäre ohne ausländische Kräfte nicht zu decken", erklärte heute Barbara Repetto, Ressortdirektorin von Landesrätin Luisa Gnecchi. Sie wies gleichzeitig aber darauf hin, dass es sich großteils um einen noch "wilden" Arbeitsmarkt handle, nachdem Studien davon ausgehen, dass mehr als doppelt so viele Ausländerinnen tatsächlich Familien- und Pflegehilfe leisten, als die rund 1300 regulär beschäftigten. Zudem fehle es an einer einheitlichen Ausbildung, so Repetto.

Parallel zur Synergia-Studie legte die Vereinigung "Nissà-Care" eine Nutzeranalyse ihres Schalters vor, über den Familienhelferinnen vermittelt werden. Bei dem im Sozialsprengelsitz Europa-Neustift in Bozen 2005 eingerichteten Schalter haben demnach bisher über 1100 ausländische Familienhelferinnen und über 600 Familien Vermittlung beziehungsweise Hilfe gesucht. Der Großteil der beschäftigungssuchenden Frauen stammt aus europäischen Nicht-EU-Ländern, ist zwischen 40 und 64 Jahre alt und verfügt über eine mittlere schulische Ausbildung. Roberta Nicolodi und Luca Ferrauti vom Nissà-Care-Schalter sprachen sich im Bereich der Familien- und Pflegehilfe für eine bessere gegenseitigen Abstimmung und Berücksichtigung von Erwartungen und Wünschen aus.

jw

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