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LH Durnwalder präsentiert neues geologisches Kartenblatt Eppan

LPA - Geologie macht vor Landesgrenzen nicht Halt und die neue geologische Karte für das Gebiet um Eppan ist ein wunderbares Beispiel für gelungene Zusammenarbeit zwischen den Provinzen Südtirol und Trentino. Dies sagten Landeshauptmann Luis Durnwalder, sowie Landesrat Florian Mussner und der Trentiner Landesrat Franco Panizza heute, 22. Mai, bei der Vorstellung der Karte auf dem Mendelpass.

Bei der Vorstellung des neuen geologischen Kartenblatts Eppan (FOTO:LPA/Pertl)

Rund 570 Quadratkilometer werden auf dem geologischen Kartenblatt „Eppan“ dargestellt. Die Karte zeigt den Gesteinsuntergrund von der Gegend zwischen der Drei-Hirten-Spitze im Ultental im Westen, dem Möltner Plateau im Nordosten, Branzoll im Südosten und Livo am Rio Pescara (TN) im Südwesten. Etwa 70 Prozent der dargestellten Fläche liegen in Südtirol und 30 Prozent im Trentino.

„Es ist wichtig, dass wir die Zusammensetzung des Untergrunds in unserem Land kennen, denn diese ist bei der Erstellung der Gefahrenzonenpläne, für den Materialabbau, bei Quellfassungen, für den Straßenbau und natürlich auch für Großprojekte wie den Brennerbasistunnel von Bedeutung“, sagte Durnwalder. Derzeit gebe es zwei geologische Karten und die nächste solle die Geologie im Unteren Etschtal zeigen, so der Landeshauptmann. Insgesamt werde es an die 20 Karten brauchen, um die geologischen Verhältnisse von ganz Südtirol zu erfassen, sagte Landesrat Mussner, dem das Landesamt für Geologie untersteht. Sowohl Durnwalder als auch Mussner betonte, dass die Karte für eine sichere Zukunft bedeutend sei, denn sie helfe sicher zu bauen und so auch Menschenleben zu schützen. Zudem bedeute die Karte für die Arbeit vieler eine wesentliche Erleichterung.

Durch genaue Kenntnisse über die Geologie könne sich ein Gebiet weiterentwickelten, unterstrich der Trentiner Landesrat Panizza. Die Geologie einer Zone zu kennen, bedeute auch über deren Geschichte Bescheid zu wissen, so Panizza.

Diese geologische Karte wurde im Rahmen des staatlichen Projekts „CARG“ (CARta Geologica d´Italia 1:50.000), das die neue geologische Aufnahme von Italien vorsieht, erstellt. Wie der Direktor des Landesamts für Geologie Ludwig Nössing erklärte, seien für das Erstellen einer solchen Karte 20.000 Geologenstunden und eine Geldsumme von rund 500.000 Euro nötig. Wenn aber durch die Infos aus der Karte beispielsweise ein 500.000 Euro teures Haus angemessen geschützt werden könne, habe sich der Aufwand bereits gelohnt, meinte Nössing.

Gleich mehrere Besonderheiten haben die Geologen bei ihren Erhebungen gefunden. Sie stießen auf ein bisher noch nie beschriebenes Mineral, und zwar den Lanthan-Dissakisit. Auch konnte die Geschichte des „Bozner Quarzporphyrs“ in Details geklärt werden. Zudem haben die Untersuchungen gezeigt, dass Etsch und Eisack in der Vergangenheit öfters ihren Verlauf gewechselt haben sowohl rechts und links des Mitterbergs nach Süden flossen. – Auf dem Blatt Eppan sind metamorphe, vulkanische und sedimentäre Gesteine verzeichnet. Außerdem zeigt es den Verlauf des größten tektonische Störungssystems der Alpen: das periadriatische Lineament, das Ostalpin von Nordalpin trennt.

Die geologische Karte liegt nun gemäß den staatlichen Vorgaben gedruckt im Maßstab 1:50.000 und wie im Interesse des Landes im Maßstab 1:25.000 vor. Alle Gesteinseinheiten – vom kristallinen Grundgebirge im Ultental, der Etschtaler Vulkanit-Gruppe („Quarzpophyr“), den Sedimentgesteinen und den jüngsten, quartären Ablagerungen sind abgebildet und auch zweisprachig beschrieben, was eine Besonderheit für die CARG-Karte ist. Gezeigt werden auch mehrere Profilschnitte. Die Projektleitung für die Erstellung der Karte haben die beiden geologischen Dienste von Südtirol und dem Trentino gemeinsam übernommen. Die wissenschaftliche Leitung des Blattes lag bei den Universitäten Ferrara, Bologna, Padova und Basilicata.

Die neuen geologischen Kartenblätter des Landes Südtirol sind auf der Internetseite des Landesamtes für Geologie und Baustoffprüfung unter www.provinz.bz.it/hochbau/themen/geologie.asp abrufbar und im Buchhandel erhältlich.

SAN

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