News / Archiv

News

Netzwerk gentechnikfreier Regionen in Bilbao - LR Berger: Druck wächst

(LPA) Das Netzwerk der europäischen Regionen, die gentechnikfrei bleiben wollen, tagt derzeit in Bilbao. Mit dabei ist auch Daniel Schatzer vom Ressort von Landesrat Hans Berger, der die unter Federführung Südtirols ausgearbeiteten Koexistenz-Leitlinien vorgestellt hat. Indes wächst der Druck: "Aufgrund der drohenden Ernährungskrise machen die Gentechnik-Befürworter mobil", so Landesrat Berger.

Das Netzwerk ist 2003 entstanden. "Damals waren zehn Regionen dabei, heute sind es 44", erklärt Berger, der sich die Anziehungskraft des Netzwerks auch mit der Unsicherheit erklärt, die rund um die Folgen des Anbaus gentechnisch modifizierter Organismen (GMO) herrsche. "Vor allem über langfristige Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierwelt, aber auch auf den Menschen weiß man noch nichts", so der Landesrat. Seine Vorstellung ist deshalb, Südtirol gentechnikfrei zu halten. "Wir haben eine Menge Hürden errichtet, die den Anbau von GMO praktisch unmöglich machen", so Berger.

Diese Hürden sind in den Leitlinien enthalten, die die Regionen Italiens unter Federführung von Landesrat Berger ausgearbeitet haben und an denen sie ihre Gesetzgebung orientieren. "Darin sind sehr weit reichende Pufferzonen zwischen möglichen GMO- und herkömmlichen oder biologischen Kulturen vorgesehen, die in einem kleinstrukturierten Gebiet wie Südtirol in der Praxis nicht eingehalten werden können", so Berger, der hofft, dass auch die neue italienische Regierung diesem Thema so aufgeschlossen gegenüber stehe wie die alte.

Sorgen bereitet der zunehmende Druck auf die GMO-Gegner, der auch in Bilbao zu spüren war. "Das Schreckgespenst einer globalen Ernährungskrise geistert durch die Medien", so der Landesrat. Aufgrund der Verteuerung der Grundnahrungsmittel müssten vor allem Schwellenländer mit Krisen rechnen. "Dies ruft die Gentechnik-Befürworter auf den Plan, die GMO als Ausweg aus der Krise preisen", so Berger. Allerdings sei völlig unklar, ob die Gentechnik dies überhaupt leisten könne.

"Wir werden jedenfalls unseren Weg weitergehen, weil wir einerseits unsere natürliche Vielfalt nicht aufs Spiel setzen wollen und andererseits im internationalen Konkurrenzkampf auf der Strecke bleiben, wenn wir uns nicht durch Qualität - und dazu gehört auch Gentechnikfreiheit - abheben", so der Landesrat. In Bilbao wurde bereits die Einführung eines Gentechnikfrei-Siegels erörtert. "Damit gehen die Regionen einen Weg, den wir schon vor Jahren eingeschlagen haben", so Berger.

chr

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap