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Gentechnische Verunreinigung: LR Bergers Blick nach Kanada

(LPA) Ein kanadischer Rechtsstreit beschäftigt derzeit Landesrat Hans Berger. "Zum ersten Mal gibt es nun eine Rechtssache, in der ein Unternehmen die Verantwortung für die gentechnische Verunreinigung anderer Kulturen übernommen hat", so Bergers Fazit zum Gerichtsstreit zwischen einem kanadischen Farmer und dem amerikanischen Saatgut-Konzern Monsanto.

Der kanadische Farmer hatte in seinen Rapsfeldern gentechnisch veränderte Pflanzen entdeckt, die auf eine Züchtung Monsantos zurückgingen. Nachdem der Farmer die Pflanzen nicht ausgesät hatte, konnten diese nur durch gentechnische Verunreinigung auf seinem Acker gewachsen sein. Er ließ daraufhin die Pflanzen entfernen und schickte Monsanto als deren Eigentümer die entsprechende Rechnung. Der Konzern weigerte sich, diese zu übernehmen, der Farmer zog vor Gericht.

Wenige Stunden vor der Verhandlung hat sich Monsanto nun außergerichtlich mit dem kanadischen Farmer geeinigt und dessen Argumentation anerkannt. "Der Konzern bestätigt damit, dass er für die gentechnische Verunreinigung verantwortlich ist", so Berger, der diese Rechtssache als "bahnbrechend" bezeichnet. "Die Entscheidung öffnet den Weg für all jene, die gegen einen Saatgut-Konzern vor Gericht ziehen wollen, weil dieser für die gentechnische Verunreinigung konventioneller oder biologischer Aussaaten verantwortlich ist", so Berger.

Für Europa sei diese Entscheidung zudem interessant, weil hier die Haltung gegenüber gentechnisch veränderten Organismen (GVO) weit weniger liberal sei, als in Übersee. "Deshalb sollte man sich diese Entscheidung auch in Europa genauestens ansehen und in die Regelungen der GVO-Aussaat einfließen lassen", so der Landesrat, der sich für eine weitreichende Haftung bei gentechnischer Verunreinigung ausspricht. "Wir sind über alle Hürden froh, die der GVO-Aussaat in den Weg gestellt werden", erklärt Berger, der als Gentechnik-Koordinator der Regionen selbst dafür gesorgt hat, solche Hürden zu errichten. "Sollten die von uns erarbeiteten Leitlinien, die von den Regionen übernommen worden sind, Brüssels Segen bekommen, dann wird Südtirol gentechnikfrei bleiben, für den Konsumenten wäre es zudem wichtig, dass andere Länder diesem Beispiel folgen würden", so der Landesrat.

chr

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