Wirtschaft | 10.03.2008 | 10:16

Neue Handwerksordnung wird morgen veröffentlicht

(LPA) Am morgigen Dienstag, 11. März, wird die neue Handwerksordnung im Amtsblatt veröffentlicht, die auf Vorschlag der Landesregierung vom Landtag verabschiedet worden ist. Im Mittelpunkt des Landesgesetzes steht eine neue, zeitgemäße Definition des Handwerks. "Damit gibt es weniger Interpretationsspielräume als bisher", erklärt der zuständige Landesrat Werner Frick.

Die neue Handwerksordnung trägt das Datum vom 25. Februar 2008 und als erstes in diesem Jahr verabschiedetes Gesetz die Nummer 1. Nach der Ausfertigung durch Landeshauptmann Luis Durnwalder wird das Landesgesetz im Beiblatt Nummer 1 zum Amtsblatt Nummer 11 vom morgigen 11. März veröffentlicht. Es tritt 15 Tage nach seiner Kundmachung in Kraft und schließt den Reformprozess zur Neuordnung der Wirtschaftsbereiche ab, nachdem erstmals auch eine Dienstleistungs- und Industrieordnung aufgelegt worden sind.

Die neue Handwerksordnung ersetzt die alte, auf das Jahr 1981 zurückgehende Regelung. "Im letzten Vierteljahrhundert hat sich das Südtiroler Handwerk stark entwickelt und umfasst heute mehr als eine rein manuelle Tätigkeit", erklärt Landesrat Frick, der auf die vielen unternehmerischen Tätigkeiten verweist, die das Handwerk heute genauso charakterisierten. Demnach müssen Inhaber von Handwerksbetrieben in Zukunft nicht mehr unbedingt einer manuellen Tätigkeit nachgehen, um als Handwerker eingestuft zu werden. Vielmehr ist auch jener ein Handwerker, der "persönlich im Produktions-, Organisations-, Verwaltungs- oder Verkaufsbereich des Betriebes mitarbeitet".

Allerdings nur dann, wenn sein Betrieb mindestens drei von fünf Voraussetzungen erfüllt: er darf nicht vorwiegend serienmäßig produzieren, keine organisatorische Trennung der Produktions- und der Verwaltungseinheit haben, nicht durch systematische Arbeitsteilung Güter anfertigen, er muss Güter vorwiegend auf Auftrag herstellen und in der Regel Aufträge nicht an andere Unternehmen weitergeben. "Es ist vor allem die nicht-serienmäßige Produktion und die schlankere Organisation, die den wesentlichen Unterschied zur Industrie bilden", so Frick.

chr