Verschiedenes | 25.01.2008 | 14:08

LH Durnwalder zum Holocaust-Gedenktag

(LPA) Ganz im Zeichen der Auslieferung des ehemaligen Bozner Lagerkommandanten Michael Seifert sieht Landeshauptmann Luis Durnwalder den heurigen Holocaust-Gedenktag. "Die Auslieferung ist ein spätes, aber wichtiges Zeichen dafür, dass die Täter ihre Verantwortung tragen müssen", so Durnwalder. "Verbrechen gegen die Menschlichkeit verjähren nicht: weder rechtlich noch moralisch."

Die bevorstehende Auslieferung Seiferts sei zudem ein guter Anlass, um die Gräuel der damaligen Zeit wieder ins Gedächtnis zu rufen. Denn: "Es ist wichtig, dass die Erinnerung an die Menschenverachtung des nationalsozialistischen aber auch des faschistischen Regimes wach bleibt und dass wir sie den jungen Menschen vermitteln", so Durnwalder. Für Verharmlosung oder Schönfärberei dürfe kein Platz sein. "Ich weiß, dass der Slogan 'Wehret den Anfängen' ein abgegriffener ist, er ist aber heute so aktuell wie eh und je", erklärt der Landeshauptmann.

Fehl am Platz sei - gerade im Umgang mit Jugendlichen - der erhobene Zeigefinger. "Gerade in Sachen Holocaust genügt es, den Jugendlichen dessen geschichtliche Dimension, dessen Ursache und Ausmaße vor Augen zu führen, sie mit den notwendigen Informationen zu versorgen. Der Holocaust-Gedenktag könne diesem Ziel dienen, indem man Jugendliche mit gezielten Initiativen - und in deren Sprache - anspreche, ihnen andere Kulturen näher bringe, den gegenseitigen Respekt fördere und sie zu einer Kultur des Friedens erziehe.

"Verschließt man vor den Tatsachen nicht ganz bewusst die Augen, dann kann kein vernünftiger Mensch auf die Idee kommen, sich an solch einer Ideologie des Todes zu orientieren", so Durnwalder. Zudem zeige der Holocaust wie nichts anderes in der Geschichte, was der Mensch anderen Menschen anzutun imstande sei. "Diese Erkenntnis kann dazu genutzt werden, die Energien der Jugend in die richtigen Bahnen zu lenken und aus dem reinen Erinnern zu einem konkreten Einsatz zu kommen: in der Schule, in der Gesellschaft oder der Politik", so der Landeshauptmann.

chr