Verkehr | 28.09.2007 | 15:48

Tram nach Leifers – LR Widmann: „Geld sinnvoller einsetzen“

(LPA) "Nur mit immer neuen Ideen kriegen wir das Verkehrsproblem in und um Bozen nicht in den Griff. Was wir brauchen sind konkrete Maßnahmen." Der Vorschlag einer Tram zwischen Bozen und Leifers, den der Bozner Verkehrsstadtrat Klaus Ladinser gemacht hat, trifft bei Mobilitätslandesrat Thomas Widmann auf wenig Gegenliebe.

"Die Verkehrsproblematik ist eine sehr komplexe und Ideen, die wie Blitze aus heiterem Himmel kommen, sind bei der Lösung kaum hilfreich", so Widmann, der zudem anbringt: "Es wäre sinnvoll, Ideen zuerst mit den Verkehrsplanern abzusprechen, bevor man sie als Allheilmittel in die Öffentlichkeit bringt." Dies umso mehr, nachdem eine Tram zwischen den beiden Städten nach seinem Informationsstand nicht einmal Gegenstand des Bozner Verkehrsplans sei, erklärt der Landesrat.

Verwundert zeigt sich Widmann auch darüber, dass die Gemeinde Leifers diese Idee unterstütze. "Erst am Dienstag haben wir die Arbeiten für den neuen Bahnhof von Leifers auf den Weg gebracht und dabei auch erklärt, dass bereits mit dem Winterfahrplan die Fahrten der Bahn zwischen den beiden Städten erheblich ausgebaut werden", so Widmann. So würden nicht mehr nur wie bisher 19, sondern 28 Züge täglich von Leifers nach Bozen abfahren. "Dies ist eine konkrete Verbesserung für die Bürger beider Städte", so der Landesrat.

Zudem habe eine Reihe von weiteren Verbesserungen bereits konkret in Angriff genommen. Der neue Bahnhof in Leifers sei nur eine davon, die bessere Anbindung des Bahnhofs an die Buslinie und den Radweg eine weitere, die Schaffung von Parkplätzen und damit von "Park & Ride"-Möglichkeiten eine dritte. "Allein von der Verdichtung des Fahrplans erwarten wir uns eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen der Bahn zwischen Bozen und Leifers", so Widmann, "und sind der Meinung, dass damit auch genügend Kapazitäten zur Verfügung stehen."

Entsprechend ruft der Landesrat alle beteiligten Kommunalpolitiker auf, sich von "Traumwandlereien" zu verabschieden. "Ich würde den beiden Städten raten, das Geld für eine Tram-Machbarkeitsstudie zu sparen, dieses statt dessen besser zu investieren und zudem ihre Hausaufgaben in Sachen Verkehrsplanung zu machen", schließt Widmann.

chr