Wirtschaft | 25.09.2007 | 11:45

Kooperation in der Milchwirtschaft: LR Berger lanciert Forschungsprojekt

(LPA) Die Zusammenarbeit der Südtiroler Milchhöfe soll - vor allem mit Blick auf die Märkte außerhalb des Landes - ausgebaut werden. Welche Möglichkeiten dazu bestehen, soll ein Forschungsprojekt zeigen, das die Landesregierung gestern (24. September) auf Antrag von Landesrat Hans Berger genehmigt hat.

Die europäische Milchwirtschaft wird in den kommenden Jahren einen grundlegenden Wandel durchmachen, die bisher geltenden Milchquotenregelungen werden voraussichtlich fallen. "Dieser Umbruch wird alle Milchproduzenten erfassen und wer sich nicht darauf vorbereitet, wird einen schweren Stand haben", so Landesrat Berger. Dieser Maxime entsprechend hat der Landesrat ein Forschungsprojekt initiiert, das mögliche Formen der Zusammenarbeit der heimischen Milchwirtschaft ausloten soll. Wobei Berger spezifiziert: "Von der Untersuchung soll nicht der heimische Markt durchleuchtet werden, sondern der Auftritt der Milchhöfe auf Märkten außerhalb Südtirols."

Gerade in diesen Bereichen gebe es eine große Anzahl möglicher Synergie: "Ich denke dabei nicht nur an das Marketing, sondern vor allem an den Vertrieb und den gesamten Bereich der Logistik", so Berger. Gerade hier gebe es Möglichkeiten, bedeutende Summen einzusparen, auch ohne dass die einzelnen Genossenschaften an Eigenständigkeit einbüßen würden. "Milkon und Brimi haben es mit ihrem Rohstoff- und Produktaustausch vorgemacht, die anderen Milchhöfen könnten diesem Beispiel folgen und andere Formen der Zusammenarbeit finden", so der Landesrat.

Unter Leitung von Unternehmensberatern sollen nun im Rahmen des von Berger ins Leben gerufenen Projektes mögliche Spielarten der Zusammenarbeit ausgelotet und die Einsparungsmöglichkeiten errechnet werden. "Wir müssen uns vor Augen halten, dass es sich hier nicht um 'normale' Unternehmen handelt, sondern um Genossenschaften", so der Landesrat. "Entsprechend kommt jeder Cent, den man an Kosten einsparen kann, direkt den Bauern zugute." Berger betont zudem, dass auch die zukünftige Ausrichtung der Südtiroler Agrarpolitik diesem Gesichtspunkt besonders Rechnung tragen werde.

chr