Bau | 17.07.2007 | 13:39

Franzensfeste: Erste Instandsetzungsarbeiten für "Manifesta 7" ab Herbst

LPA - Für die geplanten kulturellen Großveranstaltungen „Manifesta 7“ und Landesausstellung 2009 wird die mittlerweile fast 170 Jahre alte Festung Franzensfeste ab heurigem Oktober auf Vordermann gebracht. Landeshauptmann Luis Durnwalder, Bautenlandesrat Florian Mussner und die Kulturlandesräte Sabina Kasslatter Mur und Luigi Cigolla haben heute, 17. Juli, in der Festung die anstehenden Instandhaltungsarbeiten vorgestellt. Die Franzensfeste, einst für den Krieg gebaut, soll ein Ort der Begegnung und des Austausches zwischen den Völkern und Kulturen werden, unterstrichen die Landesvertreter.

Bereits im kommenden Jahr soll die von Kaiser Franz I in Auftrag gegebene und 1838 fertig gebaute Festung in Franzensfeste Schauplatz der europäischen Biennale für zeitgenössische Kunst „Manifesta“ sein. Allein dafür sollen in der unteren Festung 3605 Quadratmeter Ausstellungsfläche zu Verfügung stehen und im Freien noch einmal 6792 Quadratmeter. „Bis zur Ausstellung gibt es noch eine Menge zu tun, um die Bausubstanz herzurichten, die notwendigen Infrastrukturen zu schaffen und die Räume an die Sicherheitsbestimmungen hinsichtlich Brandschutz und Fluchtwege anzupassen", sagte Bautenlandesrat Mussner. Außerdem gelte es, so Mussner, die Festung für die kommenden Jahre zu konservieren. Auch Kulturlandesrätin Kasslatter Mur hob die Wichtigkeit eines langfristigen Nutzungskonzepts für die Festung hervor. Durch die beiden in der Festung geplanten kulturellen Großveranstaltungen rücke die Kultur in den Mittelpunkt und bekomme die Aufmerksamkeit, die ihr zustehe, denn es werde kulturelle Vielfalt auf europäischem Niveau geboten. Kulturlandesrat Cigolla beschrieb die Festung als eine weitere wunderbare Einrichtung für die Kultur, die den Dialog fördern werde.

„Wir hätten für die großen Veranstaltungen keinen besseren Ort finden können, denn die Festung Franzensfeste ist ein wichtiger Orientierungspunkt und ziehe die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf sich", betonte Landeshauptmann Durnwalder „Denkmäler der Vergangenheit sind als Teile unserer Kultur zu erhalten und zu schützen", sagte der Durnwalder. Dies werde einfacher durch ein Gesamtkonzept, wie es bei der Festung vorläge. "Die Festung wird erhalten, bekommt aber auch eine neue Aufgabe“, unterstrich der Landeshauptmann. Die rund fünf Millionen Euro, die über das Bautenressort für die Instandhaltung der Anlage ausgegeben werden, sind laut Durnwalder gut investiert, denn die schönen großen Räume können auch in Zukunft für Großveranstaltungen genutzt werden.

In einem ersten Schritt wird nun die untere Festung für die siebte Auflage Kunstbiennale „Manifesta“ gerüstet. Die Arbeiten dafür beginnen im Oktober 2007 und sollen im Mai 2008 beendet sein. Ab September 2008 wird in einem zweiten Schritt die mittlere Festung für die Landesausstellung 2009 gerüstet für die sowohl die untere als auch die mittlere Festung zur Verfügung stehen sollen. Somit entstehen 4847 Quadratmeter Ausstellungsfläche aufgeteilt auf etwa 60 Räume und insgesamt 10592 Quadratmeter Fläche im Freien für Ausstellungen, Ruhezonen oder Spielplätze. All diese Flächen stünden nicht nur für die „Manifesta“ und die Landesausstellung, sondern auch für weitere Veranstaltungen bereit, sagte Projektsteurer Hans Peter Santer.

Geplant sind zudem ein Parkplatz für 350 Fahrzeuge auf dem Festungsareal bei der Straße in Richtung Aicha, sowie ein 95 Quadratmeter großes Besucherzentrum im Eingangsbereich mit Kassa, Shop und Büro, ein Bristro mit 100 Plätzen und ein Didaktikraum mit 144 Quadratmetern Fläche. Diese Räume können ebenfalls später für andere Ereignisse genutzt werden. Wie Bautenressortdirektor Josef March unterstrich, soll der rudimentäre Charakter der Festung beibehalten werden. Neu zu bauen sind lediglich wenige Verbindungselemente, die auch als Zugang für Menschen mit Behinderung dienen.

Außerdem wird die Festung, wie von den Landesvertretern angekündigt, auch ein Informationszentrum für den Brennerbasistunnel beherbergen. Derzeit kann die Festung über einen Konzessionsvertrag zwischen Staat und Gemeinde Franzensfeste genutzt werden.

Die Gemeinde Franzensfeste verspricht sich durch die Instandhaltung der Festung und die geplanten Veranstaltungen einen wirtschaftlichen Aufschwung, wie Bürgermeister Johann Wild und sein Vize Giovanni Cipolletta unterstrichen.

SAN