Gesundheit / Soziales | 16.07.2007 | 16:14

Masern in der Schweiz: Niedrige Durchimpfungsrate in Südtirol

(LPA) 414 Masernfälle sind dieser Tage aus der Schweiz gemeldet worden, davon 236 im Kanton Luzern. Darauf macht das Landesamt für Hygiene und öffentliche Gesundheit aufmerksam. Während die Weltgesundheitsorganisation eine Durchimpfungsrate gegen Masern von 95 Prozent als ideal ansieht, beträgt diese im Kanton Luzern 78 Prozent. In Südtirol liegt sie zwischen 56 und 73 Prozent.

Die größte Zahl der 414 gemeldeten Erkrankungen betrifft Kinder und Jugendliche. So sind 334 Betroffene unter 19 Jahre jung. 95 Prozent der an den Masern Erkrankten wiesen keinen Impfschutz auf. Das zuständige Landesamt für Hygiene und öffentliche Gesundheit behält die Entwicklung in der Schweiz ständig im Auge, auch mit Blick auf die niedrige Durchimpungsrate in Südtirol, die zwischen 56 und 73 Prozent liegt, in manchen Gegenden auch weit darunter. "Die Anzahl der in Südtirol gegen Masern geimpften Kinder ist nicht hoch genug, um ein Ausbreiten des Virus effizient zu verhindern, sollte es mit den Touristenströmen in unser Land gelangen", so das zuständige Landesamt.

Was bei den Masernerkrankungen in der Schweiz auffalle, sei ein hoher Prozentsatz von Komplikationen, die mit der Krankheit auftauchten. So müsse einer von zehn Patienten im Krankenhaus behandelt werden, es seien auch Fälle von Enzephalitis und Lungenentzündung aufgetreten.

"Wenn in den letzten Jahren in Europa gehäuft Masernfälle aufgetaucht sind, so meist in Gegenden mit einer niedrigen Durchimpfungsrate", erklärt man im zuständigen Landesamt. Auch seien die Infektionen oft mit Auslandsreisen in Zusammenhang zu bringen. Aus diesen Gründen empfiehlt das Landesamt für Hygiene und öffentliche Gesundheit, alle Kinder ab dem zweiten Lebensjahr gegen Masern zu impfen. Informationen gibt's in den Gesundheitsdiensten und bei den Basiskinderärzten.

chr