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LH Durnwalder zu Weinmarktordnung: "Sollten liberale Politik der Drittstaaten nicht nachahmen"

(LPA) Keine positive, aber auch keine gänzlich negative Bilanz zieht Landeshauptmann Luis Durnwalder, derzeit Präsident der Vereinigung europäischer Weinbauregionen (AREV) zum heute (4. Juli) vorgestellten Entwurf zur Reform der europäischen Weinmarktordnung. "Positiv ist die Einführung einiger Marktelemente, doch geht die Liberalisierung zu weit", so Durnwalders Fazit.

Das größte Problem für den Südtiroler Weinbau ortet der Landeshauptmann im Vorschlag, das Anpflanzen von Weinreben ab 2014 gänzlich zu liberalisieren. Bisher wurde die Weinbaufläche in Europa über das Vergeben von Pflanzrechten geregelt. "Die neue Regelung kommt den großen Produzenten in den Gunstlagen zugute, die ihre Produktion ohne großen Kostenaufwand ausweiten können, während die kleinen Betriebe in schwierigen Lagen - wie jene in Südtirol - dadurch unter Druck geraten werden", so Durnwalder.

Grundsätzlich positiv sieht der Landeshauptmann dagegen die Einführung einiger Marktelemente zur Regelung des Weinmarkts, etwa die Erhöhung der Absatzförderungen anstatt der bisher geltenden Zwangsrodungen oder -destillationen. "Leider geht man in den Liberalisierungsbestrebungen viel zu weit", erklärt Durnwalder. Mit der neuen Marktordnung ahme man die liberale Weinbaupolitik der Drittstaaten nach, ohne die Besonderheit des Weinbaus in Europa zu beachten. "Weinbau ist bei uns weit mehr als nur die Produktion von Wein: er gehört zur Tradition, gestaltet die Landschaft und hat - etwa über den Tourismus - auch gesamtwirtschaftliche Bedeutung", so Durnwalder. Aspekte, die im nun vorgelegten Entwurf gänzlich fehlten.

Positiv nimmt der Landeshauptmann den Vorschlag auf, die Weinbaupolitik wieder verstärkt auf staatlicher oder regionaler Ebene regeln zu können. "Immerhin ein Drittel der Gelder sollen regionalen Programmen zur Verfügung gestellt werden", so Durnwalder. Mit diesem Modell habe man bereits im Rahmen der ländlichen Entwicklung beste Erfahrungen machen können. Problematisch ist für den Landeshauptmann dagegen die Neuregelung der Kennzeichnung von Weinen. "Wenn nun auch auf Tafelweinen Sorte und Jahrgang aufscheinen dürfen, dann verschwimmen die Grenzen zum Qualitätswein und dies geht zu Lasten der Qualitäts-Produzenten und ist eine Irreführung der Konsumenten", so Durnwalder.

chr

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