News / Archiv

News

LH Durnwalder und LR Berger stellen Agrar- und Forstbericht vor - Positives Jahr 2006

(LPA) Positiv mit einigen dunklen Flecken: dies ist das Fazit, das Landeshauptmann Luis Durnwalder und Landesrat Hans Berger zum Agrar- und Forstjahr 2006 gezogen haben. Sie haben heute (20. Juni) den Agrar- und Forstbericht vorgestellt und sind dabei auf so unterschiedliche Themen wie den Zustand des Waldes, auf Murmeltiere, Milchmenge, Besenwuchs und den Bioanbau eingegangen.

Rückblick aufs Agrar- und Forstjahr: LH Durnwalder und LR Berger mit ihren Ressortdirektoren Heinrich Holzer (rechts) und Albert Wurzer (links) (Foto: LPA/Pertl)

Was das Forstjahr betreffe, so gelte zunächst festzustellen, dass auch 2006 die Waldfläche in Südtirol weiter zugenommen habe. "Gründe dafür gibt es mehrere", so Landeshauptmann Durnwalder, der das Zuwachsen von Weideflächen und vor allem die Klimaveränderung als Beispiele nannte. "Aufgrund der allgemeinen Erwärmung liegt die Waldgrenze heute bereits rund 100 bis 150 Meter höher als früher", so der Landeshauptmann. 81,6 Prozent des Waldes sei in Südtirol zudem als gesund zu betrachten, "es sind also auch keine Schäden unter dem Mikroskop festgestellt worden", erklärte Durnwalder. Damit liege unser Land weit über den Durchschnitten in Italien (26 Prozent) oder Österreich (50 Prozent).

"Natürlich gehen unsere Anstrengungen nicht nur dahin, den Wald zu erhalten, wir nutzen ihn auch", so der Landeshauptmann. Im Jahr 2006 mehr als zuvor, müsste man hinzufügen. Aufgrund der um mehr als zehn Prozent angestiegenen Holzpreise seien auch die Schlägerungen gesteigert worden, und zwar von 560.000 auf 650.000 Kubikmeter. Eine Fläche von 90 Hektar Wald sind 2006 anderen Nutzungsarten zugeführt worden. "Davon werden heute aber 73 Prozent landwirtschaftlich genutzt und nur etwa zehn Prozent sind in neue Skipisten umgewandelt worden", erklärte der Landeshauptmann.

In Sachen Jagd unterstrich Landeshauptmann Durnwalder heute, dass der Wildbestand in Südtirol insgesamt als gesund und artenreich zu beschreiben sei. Sorgen bereitet allerdings die Räude, die sich von Osten kommend ausbreitet und mittlerweile bereits das Gadertal erreicht hat. Zudem macht die steigende Zahl der Murmeltiere den Bauern zu schaffen, ebenso wie das Rotwild, von dem es in Südtirols Wäldern mittlerweile zu viel gibt. "Wir werden die Jäger dazu anhalten, regelnd einzugreifen", so der Landeshauptmann.

Im landwirtschaftlichen Versuchswesen nannte Durnwalder schließlich den Kampf gegen den Besenwuchs als Schwerpunkt. "Bereits seit 2001 ist das Versuchszentrum Laimburg mit Versuchen befasst, die eine bessere Kenntnis der Krankheit und damit vielleicht auch eine wirksame Bekämpfung ermöglichen sollen", so der Landeshauptmann.

Ein Fazit über das Landwirtschaftsjahr 2006 zu ziehen, war dagegen Aufgabe von Landesrat Hans Berger, der heute einige Trends aufgezeigt hat. So nimmt die Anzahl der Milchbauern in Südtirol ab, nicht aber die produzierte Milchmenge. "Es findet derzeit eine Konzentration statt, wobei sich erneut herausstellt, dass wir in Zukunft auf die Veredelung und Verarbeitung setzen müssen, um den Bauern eine höhere Wertschöpfung zu garantieren", so Berger. Auffallend sei zudem die steigende Anzahl an Schafen, Ziegen, Hennen sowie Pferden ("derzeit der Renner", so Berger) an Südtirols Höfen.

Im Obstbereich spricht der Landesrat von einer "normalen" Ernte von 921.000 Tonnen Äpfeln, wobei sich auch in diesem Bereich der Klimawandel bemerkbar macht: "Aufgrund der Erwärmung kann in immer größeren Höhenlagen Obst angebaut werden", so Berger. Große Probleme im Obstbau bereiten allerdings zwei Pflanzenkrankheiten. Dem Besenwuchs sind 2006 rund 500.000 Bäume zum Opfer gefallen. "Aber auch der Feuerbrand nähert sich massiv von Norden und Süden, die Befallsfälle sind heuer bereits weit mehr als 2006", so der Landesrat.

Im Bereich Wein strich Berger die hohe Qualität heraus, die von Winzern und Kellermeistern in Südtirol erreicht werde. "Wir arbeiten derzeit an einem gemeinsamen starken Auftritt der Südtiroler Weine auf dem Markt", so Berger, der im Bereich Wein auch den Trend hin zum Bioanbau aufgezeigt hat. "Der Trend ist auch in anderen Bereichen da, der Anteil des Bioanbaus an der Gesamtfläche liegt derzeit aber noch unter zehn Prozent."

Und schließlich noch ein Wort zur Ausbildung im landwirtschaftlichen Bereich: "Unsere Jugend ist wissbegierig, die Schülerzahlen steigen stetig", so Berger. Zum ersten Mal werde 2007/08 die vierte Klasse an den Fachschulen für Landwirtschaft angeboten, womit man das Bildungsangebot weiter ausbaue.

chr

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap