News / Archiv

News

MINI MED-Vorlesung zu „Trauer und Krise “ am 14. Mai in Bozen

LPA - Wenn ein geliebter Mensch stirbt, wissen die Hinterbliebenen oft nicht, wie sie reagieren sollen. Viele Betroffenen können mit ihren Gefühlen nicht richtig umgehen und fühlen sich alleine oder im Stich gelassen. Im Rahmen der nächsten MINI MED-Vorlesung informieren die Professorin Barbara Juen von der Universität Innsbruck und Gottfried Ugolini von der Diözese Bozen Brixen, am 14. Mai 2007, im Haus der Kultur „Walther von der Vogelweide in Bozen, zum Thema „Trauer und Krise – Hilfe in der Not“ und geben Tipps wie man in dieser emotionalen Ausnahmesituation zurechtkommt. Alle Interessierten sind zum kostenlosen Vortrag und zur anschließenden Diskussion eingeladen.

Plötzlich ist ein geliebter Mensch tot. Vielleicht hat man noch am Vortag mit ihm gesprochen, vielleicht hatte man sogar Pläne fürs Wochenende. Unabhängig davon, ob der Tod vorhersehbar war oder völlig unerwartet eingetreten ist – der Verlust eines Menschen gehört zu den einschneidendsten und schmerzhaftesten Ereignissen im menschlichen Miteinander. Menschen gehen folglich auch mit ihrer Trauer unterschiedlich um. Manche ziehen sich zurück und öffnen sich kaum, andere wiederum trauern heftig und offen. Das kann jedoch dazu führen, dass unter den einzelnen Trauernden ein wechselseitiges Unverständnis entsteht.

„Trauer stellt uns immer wieder vor bestimmte Aufgaben, die wir lösen müssen. Zuallererst geht es um das Anerkennen des Verlusts. In weiterer Folge müssen wir lernen, in einer Welt ohne den Verstorbenen weiterzuleben“, erklärt Universitätsprofessorin Barbara Juen. Der Trauerverlauf wird oft in Stufen beschrieben. In der ersten Phase herrschen noch Gefühle des „Nicht Wahrhaben Könnens“ vor, die von Trauer, Verzweiflung, Sehnsucht oder sogar Wut abgelöst werden. In einer weiteren Stufe wird der Kontakt zum Toten aufgenommen – sei dies durch Sprechen mit dem Verstorbenen oder durch häufiges Aufsuchen seines Grabes. Den Abschluss bildet die Phase des Loslassens und Zurückkehrens in den Alltag.

Damit Trauerarbeit erfolgreich sein kann, ist es sinnvoll, kleine Rituale des Abschiednehmens durchzuführen. Diese kleinen Gesten helfen beim Verarbeiten des Todes und sind Ausdruck der Liebe, Wertschätzung und Achtung, die dem Toten gegenüber gebracht wird. Erst wenn der Verstorbene losgelassen wird, kann die eigentliche Trauerarbeit beginnen. „Das erfordert eine echte Versöhnungsarbeit in uns selber und mit dem Verstorbenen, damit wir sein Bild friedlich ablegen können. Das befähigt uns, eine neue Beziehung zu ihm aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Der Verlust bleibt, und dennoch können wir uns – wahrscheinlich auch in seinem Sinne – dem Leben und der Zukunft zuwenden“, ist sich Gottfried Ugolini sicher.

Juen und Ugolini informieren am Montag, 14. Mai, im Haus der Kultur „Walther von der Vogelweide“ in Bozen umfassend über die typischen Reaktionen, die auf den Tod eines geliebten Menschen folgen, über mögliche Hilfestellungen und über längerfristige Unterstützung für die Hinterbliebenen. Außerdem werden die Chancen aufgezeigt, die man aus dieser Krisensituation für sich selbst entdecken kann.

Der Vortrag im Rahmen des MINI MED-Studiums beginnt um 20 Uhr, Saaleinlass ist bereits ab 19 Uhr. Da das Ressort für Gesundheit und Sozialwesen die Kosten für die Veranstaltung trägt und sich die Referenten den Vortrag kostenlos halten ist der Eintritt frei.

Mehr Infos über das MINI-MED-Studium gibt es unter www.minimed.it.

SAN

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap