Verschiedenes | 19.04.2007 | 10:14

Allergen-freie Apfelsorten: Forschungsprojekt am Versuchszentrum Laimburg angedacht

(LPA) Allergiker könnten in Zukunft den Biss in einen Apfel schadlos überstehen. Am Versuchszentrum Laimburg hat man gestern (18. April) mit Vertretern der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg (PMU) ein Forschungsprojekt angedacht, mit dem allergen-freie Apfelsorten entwickelt und gefördert werden sollen.

Geschätzte 30 Prozent der Bevölkerung leiden an Lebensmittelallergien, nicht selten sind sie allergisch auf Äpfel. "Man geht davon aus, dass etwa 80 Prozent all jener, die auf Birkenpollen allergisch reagieren, dies auch auf Äpfel tun", erklärt der Direktor des land- und forstwirtschaftlichen Versuchszentrums Laimburg, Josef Dalla Via. Genau an diesem Potenzial würde das gestern mit Vertretern der PMU, darunter Kanzler Michael Nake, angedachte Forschungsprojekt ansetzen: ein Projekt zur Untersuchung, Zucht und Förderung allergen-freier Apfelsorten.

"Wir sind im klinischen Bereich völlig unbedarft, die Experten der PMU dagegen im agronomischen", fasst Dalla Via, die Defizite zusammen, die durch die Zusammenarbeit zwischen dem medizinischen Sachverstand der PMU und dem agronomischen der Experten der Laimburg ausgemerzt werden könnten. Bereits heute kann man an der Laimburg auf nicht weniger als 400 Apfelsorten und -klone zurückgreifen, die eingehend untersucht werden können. "Das ist natürlich auch ein Kapital, das für die medizinischen Forscher von großem Interesse ist", so Dalla Via.

Sollte das gemeinsame Forschungsprojekt mit der PMU zustande kommen, dann stünde am Ende das Ziel, ein Nischenprodukt im Apfelanbau zu etablieren, das kein Allergen trägt und damit von Allergikern gefahrlos genossen werden kann. "Ein solcher Apfel wäre auch wirtschaftlich interessant", erklärt Dalla Via. Und: "Es ist unser Auftrag am Versuchszentrum, die allgemeine Apfelentwicklung nicht nur zu begleiten, sondern ihr einen Schritt voraus zu sein und das ist nur möglich, wenn man über den eigenen wissenschaftlichen Tellerrand hinausschaut", schließt der Direktor des Versuchszentrums.

chr