Verkehr | 28.03.2007 | 12:47

LH Durnwalder und LR Mussner: "Neue Maßnahmen gegen Motorradunfälle starten"

LPA - Rechtzeitig zu Beginn der Zweiradsaison startet das Land mit einem weiteren Teil der Sensibilisierungskampagne gegen Motorradunfälle. Landesweit werden 120 Plakate an Straßen ausgehängt und 25.000 Flugblätter verteilt. Daneben gibt es Kino- und Radiospots und eine eigene Webseite zur Kampagne „No Credit“. Auf 15 Straßenabschnitten werden die Leitplanken entschärft. „Die Kampagne zeigt bereits erste Erfolge – so sind die Motorradunfälle von 580 im Jahr 2005 auf 396 im Jahr 2006 gesunken“, sagte Landeshauptmann Luis Durnwalder, der die Aktion heute, 28. März, gemeinsam mit Landesrat Florian Mussner vorgestellt hat.

Wenn auch nur ein Menschenleben gerettet werden kann, hat sich die Kampagne schon gelohnt, erklärte Landesrat Mussner bei der Vorstellung des zweiten Teils der 2005 gestarteten Initiative gegen Motorradunfälle. „Wir möchten Unfälle vermeiden, wo immer es möglich ist“, unterstrich Landeshauptmann Durnwalder. In der Tat ist die Zahl der Motorradunfälle von 2005 auf 2006 zurückgegangen. 2005 wurden auf Südtirols Straßen 483 Motorradunfälle gezählt, davon gingen 25 tödlich aus. 2006 waren es 386, 17 davon endeten tödlich. Zur Kampagne habe es Kritik aber auch viel Zustimmung gegeben, berichtete Mussner. Es sei vor allem deshalb gelungen positive Resultate zu erzielen, weil die lokalen Medien stets über die Kampagne informiert hätten, meinte der Landesrat.
Nun wird die Kampagne weitergeführt. Da fast die Hälfte der Toten auf den Straßen in Südtirol Motorradfahrer seien, werde besonderes Augenmerk auf diese Kategorie der Fahrer gelegt, sagte Durnwalder. Es gehe vor allem darum, die Biker darauf aufmerksam zu machen, dass sie beim Fahren die Verantwortung für ihr eigenes, aber auch für das Leben anderer tragen, so der Landeshauptmann.
Die Verkehrssicherheitskampagne setzt sich 2007 aus drei Bausteinen zusammen. Es wird auf Baumaßnehmen gesetzt und auf  die Sensibilisierung der Motorradfahrer durch Information sowie auf die Zusammenarbeit mit den Sicherheitskräften und anderen Organisationen.
Da die Folgen vieler Motorradunfälle durch die scharfen Kanten der Leitplankenpfosten in Kurven noch verschlimmert werden, bringt das Bautenressort an 15 gefährlichen Straßenstellen einen Unterfahrschutz an. Heuer werden weitere drei Kilometer Leitplanken auf diese Weise entschärft.
Alles aus seinem Motorrad herauszuholen kann Spaß machen, aber es kann auch ins Auge gehen. Eine der Hauptursachen für die tödlichen Motorradunfälle ist das Rasen. Mit verschiedenen Aktionen sollen die Zweiradlenker deshalb zu verantwortungsvollem Fahren angeregt werden. Bereits im April sollen wieder 120 Straßenschilder mit einem neuen Motiv auf die Risiken des Rasens aufmerksam machen. Die Plakate werden auch auf den Linienbussen angebracht. Mit 25.000 Flugzetteln, einem Kino- und einem Radiospot sowie der Webseite www.bikerssafety.it sollen zusätzlich Menschen angesprochen werden. In Pubs und Bars werden Postkarten zu „No credit“ verteilt. Auf parkende Motorräder sollen an einigen Wochenenden im Sommer Notizzettelchen mit der Aufschrift „Kill your speed – not yourself“ (Kille deine Geschwindigkeit nicht dich) geklebt werden. Weiterhin sollen die Medien mit Infos über die Kampagne beliefert werden. Auch an die internationale Fachpresse werden Medienpakete verteilt.
Ein bei einem Unfall zerstörtes Motorrad, das auch vor dem Palais Widmann in Bozen zu sehen war und in Kürze in Bozen, Meran, Brixen, Bruneck, Schlanders, Sterzing und Neumarkt ausgestellt wird, sollen vor allem die jungen Fahrer zum Nachdenken über ihr Fahrverhalten gebracht werden.
Durch die Zusammenarbeit mit den Sicherheitskräften und gemeinsame Aktionen mit den Fahrschulen und Motorradclub erhofft man sich, weitere Motorradfahrer zu sensibilisieren. So werden bei Motorradsegnungen oder anderen Veranstaltungen Infomaterialien zur Kampagne verteilt. Geplant sind zudem zwölf Verkehrssicherheitstage mit Parcours für Kleinmotorräder für Schüler und Familien mit Kindern. An einigen Wochenenden im Frühjahr und Sommer werden die Gemeindepolizisten Präventions- und Aufklärungsarbeit leisten. Vorgesehen sind aber auch verschärfte Verkehrskontrollen an den Wochenenden.

SAN

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